Abgasskandal in Frankreich: Justiz ermittelt gegen Renault

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Der nächste: Nach Volkswagen und Fiat Chrysler gerät mit Renault ein weiterer Autobauer ins Fadenkreuz staatlicher Behörden.

Die französische Justiz hat Ermittlungen zu Abgaswerten beim Autobauer Renault eingeleitet. Die Pariser Staatsanwaltschaft geht dem Verdacht der Täuschung nach, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Behörde berichtete.

Nach dem VW-Abgasskandal waren bei Tests in Frankreich Überschreitungen von Abgasnormen bei Renault-Fahrzeugen festgestellt worden. Die Wettbewerbsbehörde hatte ermittelt und ihre Erkenntnisse im November der Justiz übergeben. Der Autobauer hatte damals bekräftigt, er halte die nationale und europäische Gesetzgebung ein und habe keine Betrugs-Software eingesetzt.

Die Ermittlungen gegen Renault versetzte die Anleger am Freitag in Sorge. Die Renault-Aktie verlor zwischenzeitlich annährend 6 Prozent auf 81,10 Euro. Zuletzt notierten die Papiere allerdings bei rund 85 Euro und damit noch 1,5 Prozent in der Verlustzone.

Nach dem Volkswagen-Abgasskandal geraten immer weitere Autobauer Autokonzerne ins Visier der Behörden. Gestern hatte die US-Umweltbehörde EPA dem italienisch-amerikanischen Konzern Fiat Chrysler vorgeworfen, ähnlich wie VW bei Dieselfahrzeugen massiv gegen das Luftreinhaltegesetz verstoßen zu haben.

Der Chef von Fiat Chrysler wies einen Vergleich mit Volkswagen jedoch scharf zurück. “Wer uns mit dem deutschen Unternehmen vergleicht, hat etwas Illegales geraucht”, sagte Sergio Marchionne. “Wir haben keinerlei Betrug begangen.” Die Geschäftsziele von FCA würden durch die Anschuldigungen nicht beeinflusst. Dennoch erhöht auch die EU den Druck auf das Unternehmen und die italienischen Behörden, die seit langem prüfen sollen, ob bei den Abgaswerten geschummelt wurde.

OnVista/dpa-AFX
Foto: Bjoern Wylezich/shutterstock.com

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