AKTIE IM FOKUS: Bericht über mögliche Beteiligung von Alipay treibt Wirecard an

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Ein Medienbericht über den möglichen Einstieg eines chinesischen Investors hat bei den Aktien von Wirecard am Montag für Fantasie gesorgt. Sie verteuerten sich an der Spitze des TecDax um 3,86 Prozent auf 40,73 Euro. Derzeit verhandle der Zahlungsabwickler mit Vertretern der chinesischen Alibaba-Tochter Alipay um eine Beteiligung von bis zu 25 Prozent, berichtete die "Bild am Sonntag" ("BamS"). Später sei auch eine noch höhere Beteiligung denkbar.

Angesichts der Marktstellung in China von Alipay wäre das eine gute Wahl für Wirecard, kommentierte ein Händler den Bericht. Im Falle eines Einstiegs würden die Chinesen aber wohl kaum Aktien an der Börse kaufen. Daher sei denkbar, dass sie via einer Kapitalerhöhung bei Wirecard einsteigen.

Insgesamt könnten dem Börsianer zufolge nun aber die Spekulanten unter Druck geraten, die auf einen fallenden Wirecard-Kurs gesetzt hätten. Dabei kann es zu einem sogenannten "Short-Squeeze" kommen. Dabei decken sich diejenigen, die auf sinkende Kurse gesetzt haben und falsch lagen mit Aktien ein, um ihre Verluste zu begrenzen. Das wiederum treibt den Kurs weiter nach oben.

So waren die Wirecard-Aktien im Frühjahr nach Vorwürfen an das Management in dubiosen Analystenstudien aus anonymen Quellen eingebrochen. Der Kurs fiel im März kurzzeitig unter die Marke von 30 Euro. Die Papiere berappelten sich anschließend zwar, das Niveau vor der Verbreitung der Vorwürfe - gut 43 Euro - erreichten sie bisher aber nicht mehr ganz.

Händler sowie Wirecard sahen hinter den Vorwürfen und dem daraus erfolgten Kurseinbruch eine sogenannte "Shortseller"-Attacke. Dabei versuchen Spekulanten den Aktienkurs zu drücken, nachdem sie auf fallende Kurse gesetzt haben, um damit Gewinne zu erzielen./mis/ag/stb

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