Aktien von Wincor Nixdorf im Sturzflug

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Aktien von Wincor Nixdorf brechen ein. Der Geldautomaten-Hersteller musste seine Umsatzprognose für das laufende Bilanzjahr zurücknehmen. Konjunkturschwäche und Währungsverfall in den Schwellenländern haben dem Unternehmen schwer zugesetzt.

Der Geldautomaten- und Kassensystemhersteller Wincor Nixdorf muss einen Kurseinbruch seiner Aktien hinnehmen. Wertpapiere des Unternehmens verloren am Montagvormittag fast zehn Prozent. Wegen schwacher Geschäfte auf wichtigen Märkten wie Russland und der Türkei musste die im MDax notierte Gesellschaft ihre Prognose kappen.

Statt eines Wachstums von 4 Prozent erwartet Wincor Nixdorf im laufenden Geschäftsjahr nur noch stabile Erlöse. Im Vorjahr hatten das Unternehmen 2,47 Milliarden Euro umgesetzt. Das operative Gewinn (EBITA) soll zwar um 17 Prozent auf 155 Millionen Euro steigen, allerdings gehört dazu auch ein positiver Sondereffekt. Bis Ende dieses Quartals will das Unternehmen ein nicht mehr benötigtes Firmengebäude in Singapur verkaufen.

Wincor hatte in den vergangenen Jahren unter den Folgen der Finanzkrise gelitten und mit Stellenstreichungen gegengesteuert. Banken, die zur größten Kundengruppen des Konzerns gehören, hielten sich mit Investitionen zurück. Auch das Europa-Geschäft hat sich bis heute nicht erholt. Wachstumsimpulse hatte sich Wincor von Schwellenländern wie Russland, der Ukraine und der Türkei erhofft. Nun sorgen politische Krisen, Konjunkturschwäche und Währungsverfall stattdessen für Einbußen.

Die neuen Geschäftszahlen liegen in dem von Analysten erwarteten Bereich. An der Börse führte die Zurücknahme der ursprünglichen Umsatzprognose dennoch für einen Kurssturz. Angesichts des angepeilten Gewinnanstiegs können sich Aktionäre allerdings auf eine höhere Dividende einstellen. “Ich gehe davon aus, dass wir unsere Dividendenpolitik beibehalten”, sagte Vorstandschef Eckard Heidloff.

Foto: Wincor Nixdorf
onvista/dpa/reuters

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