Brexit = Große Kaufchance!

Stefan Riße · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Ich gebe gerne offen zu, ich habe fest daran geglaubt, dass der Brexit nicht kommt. Doch in der Politik ist alles möglich und auch das Gegenteil von allem, wie eben auch an der Börse. Da die Märkte ebenfalls auf ein „Remain“ gesetzt htten, sind die Verluste an den Aktienmärkten enorm. Doch der erfahrene Börsianer weiß, dass diese Abstimmung nun ein „fait accompli“ also eine vollendete Tatsache ist. Auf diese lässt sich nun nicht mehr spekulieren. Es muss auch nicht erst nachgedacht werden, was es denn nun für Europa bedeutet. Das ist von allen Seiten beleuchtet worden und jedes Schreckensszenario wurde durchgespielt.

Zwei Jahre passiert mal ersteinmal gar nichts

Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich relativ schnell die Ansicht durchsetzen wird, dass hier alles nicht so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde. Denn zwei Jahre wird erst einmal nichts passieren. So lange dauern die Austrittsverhandlungen nämlich an. Und man muss ja sehen, dass die Briten die Bürokratie und die damit verbunden Kosten abstreifen wollen aber nicht die Freizügigkeit gegenüber den anderen EU-Ländern. Immer wieder ist von Zöllen die Rede. Doch wer will die? Die Briten? Nein. Die EU? Nein! Norwegen ist ebenfalls nicht in der EU. Und wer nimmt das wahr? Spüren wir einen Unterschied zu Schweden? Die haben ebenfalls nicht den Euro und Norwegen ansonsten eine freundschaftliche Beziehung zur EU.

So ganz waren die Briten ja nie dabei

Die Briten hatten schon immer einen Sonderstatus. Sie haben den Euro nicht eingeführt und auch das Schengenabkommen haben sie nicht unterzeichnet. Wer ins Königreich reisen will, braucht den Pass oder Ausweis. Es wäre also etwas vollkommen anderes, wenn Frankreich austreten würde. Visapflicht für EU Bürger will aber in UK niemand. Auch in der Nato bleiben sie. Das war nie eine Diskussion, so dass sich sicherheitspolitisch nichts ändern wird. Es wird eher auf ein Abkommen wie mit Norwegen hinauslaufen. Und dann werden die Leute plötzlich feststellen, dass sich viel weniger verändert hat, als befürchtet.

Ich wage daher folgende Prognose: In einer Woche werden DAX und Pfund deutlich höher stehen als heute Morgen und Staatsanleihen und Gold, also die Krisenhäfen werden tiefer notieren. Bilanz gibt’s bei Rißes nächstem Wochenkehraus.

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