DAS CFO-INTERVIEW: Börsengang verleiht Kion Schubkraft - Investoren setzen auf Platzierungen

Börsen-Zeitung · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Börsen-Zeitung, 28.6.2014

wb Frankfurt - Ein Jahr nach dem Börsengang blickt der Gabelstaplerhersteller Kion optimistisch nach vorn. Zu 24 Euro am unteren Ende der Preisspanne ausgegeben, liegt die Notierung bei 31,46 Euro, die Marktkapitalisierung bei 3,1 Mrd. Euro. "Aus meiner Sicht ist das IPO sowohl finanziell als auch strategisch ein ganz entscheidender Fortschritt", sagt Finanzchef Thomas Toepfer im CFO-Interview der Börsen-Zeitung. "Finanziell, weil es unsere Verschuldung dramatisch reduziert hat: auf unter 1 Mrd. Euro Ende 2013. Das ist nur noch ein Drittel dessen, was wir vor dem IPO hatten. Und strategisch hat sich viel geändert, weil Kion damit die Basis hat, die profitable Wachstumsstrategie mit noch mehr Nachdruck voranzutreiben." Der Maschinenbauer will nicht nur in Europa die Nummer 1 sein, sondern auch global die Marktführerschaft dem noch größeren Rivalen Toyota abluchsen.

Nach dem Einstieg von Weichai Power und zwei Platzierungen der US-Finanzinvestoren KKR und Goldman Sachs nach dem IPO ist der chinesische Konzern größter Aktionär der einstigen Linde-Abspaltung in Wiesbaden. "Weichai ist zwar heute größter Einzelaktionär, aber das hat keinen Einfluss auf die Governance-Struktur von Kion", betont der 42-jährige CFO. Dass der Ankerinvestor aus der Volksrepublik Kion nun konsolidieren könne, liege allein an den dortigen Accounting Standards und habe keinen Einfluss auf die Strukturen von Kion.

Investoren bemängelten den Streubesitzanteil von inzwischen 25,8 % des Kapitals als zu gering, sagt Toepfer. "Je mehr Goldman Sachs und KKR verkaufen, umso positiver nimmt der Markt das auf, weil das die Liquidität steigert." Für den Fall, dass einer der beiden Finanzinvestoren Aktien verkaufe, gebe es eine First-Offer-Vereinbarung, ein Vorkaufsrecht für Weichai. Noch hat Kion zwar den Weg in den MDax nicht gefunden. Doch "grundsätzlich passen wir mit unserer Größe und Art des Unternehmens gut in den MDax". Allerdings müsse dafür ein entsprechender Free Float gegeben sein. "Und der steigt mit Aktienplatzierungen, so dass wir auf dem richtigen Weg sind."

In der Finanzierung seien die Relikte aus der Buy-out-Zeit abgesehen von einer Anleihe abgeschüttelt. "Kion hat nicht das Ziel, unbedingt ein Investment Grade erreichen zu müssen. Uns geht es darum, jederzeit guten Zugang zum Kapitalmarkt zu haben." Als Ziel für die mittlere Zukunft gelte ein Verhältnis von Nettoschulden zu operativem Ergebnis von 1,0 nach den 1,4 im abgelaufenen Jahr.


- Interview Seite 8

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