Dax-Anleger warten auf Ifo-Index

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Es bleibt ruhig am deutschen Aktienmarkt. Wenn, dann werden heute Konjunktur-Impulse den Dax bewegen. Von Unternehmensseite steht wenig an.

Nur kein Stress, nur keine Hektik. Ein wildes Auf und Ab gab es am deutschen Aktienmarkt in den vergangenen Wochen häufig genug. Dieser Tage nun scheint sich der Dax von seinen Zuckungen erholen zu müssen. Bereits gestern schwankte der Dax rechts Antriebslos in einer engen Bandbreite. Am Ende schloss er 0,14 Prozent höher bei 11.865 Punkten.

Auch zum Wochenausklang mangelt es dem deutschen Leitindex ein wenig an Antrieb. In den ersten Handelsminuten am Freitag legte der Dax zunächst um rund 0,1 Prozent auf 11880 Punkte zu. Viel mehr war aber zunächst nicht drin, stattdessen rutschte der Index sogar wieder leicht ins Minus.

Weder ein Schluss-Rekordhoch des S&P-500-Index, noch positive Vorgaben aus Fernost, wo vor allem die chinesischen Börsen ihre steile Aufwärtsbewegung fortgesetzt hatten, konnten dem Dax am frühen Morgen einen entscheidenden Schub verleihen. “Dem Markt fehlen aktuell die Treiber”, kommentierte Robert Halver von der Baader Bank den impulslosen Handel. Im Tagesverlauf könnten aber frische Konjunkturdaten Einfluss auf die Notierungen nehmen.

Ifo-Index tiefer erwartet

Auf der Agenda steht unter anderem der Ifo-Index aus Deutschland, der deutlich rückläufig erwartet wird. Am Nachmittag werden die US-Verbraucherpreise veröffentlicht. Außerdem bleibe das Thema Griechenland aktuell, hieß es. In den USA wird vor dem Feiertag am Montag der Anleihehandel verkürzt.

Im Blick behalten sollten Anleger weiter den Eurokurs. Die europäische Gemeinschaftswährung hat am Freitag etwas zugelegt und sich wieder deutlich über der Marke von 1,11 US-Dollar stabilisiert. Ein steigender Euro hatte zuletzt häufig die Aktienkurse belastet. Experten der Commerzbank zufolge könnte aber der Ifo-Index den Euro heute unter Druck setzen.

Außenhandel bremst Konjunktur

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat derweil neue Konjunkturdaten veröffentlicht und damit erste Berechnungen bestätigt. Demnach hat der schwache Außenhandel den Aufschwung der deutschen Wirtschaft Anfang 2015 gebremst. Nach dem starken Jahresende 2014 stieg das Bruttoinlandsprodukt von Januar bis März gegenüber dem Vorquartal nur um 0,3 Prozent.

Damit hat die Konjunktur deutlich an Fahrt verloren, obwohl die privaten Haushalte und der Staat mehr konsumierten und Unternehmen mehr investierten. Die deutschen Ausfuhren legten aber nur um 0,8 Prozent zu, während die Importe wegen der starken Binnen-Nachfrage fast doppelt so kräftig zunahmen. “Dadurch dämpfte der Außenbeitrag - also die Differenz aus Exporten und Importen - das Wirtschaftswachstum rechnerisch um 0,2 Prozentpunkte”, erklärten die Statistiker.

Schlappe für Deutsche-Bank-Chefs

Auf Unternehmensseite drängten sich bislang keine marktbewegenden fundamentalen Nachrichten in den Vordergrund. Noch ein wenig im Blick bleiben wird aber die Deutsche Bank. Die Aktionäre haben die beiden Bank-Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen am Donnerstagabend abgestraft. Auf der Hauptversammlung wurden die Manager jeweils mit nur 61 Prozent entlastet. Üblich sind Werte von über 90 Prozent.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Nonwarit/shutterstock.com

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