Dax bleibt in Schlagdistanz zum Rekordhoch

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Stimmung an der Börse ist gut. Nach den jüngsten Kursgewinnen dürften sich Dax-Anleger jedoch zunächst zurückhalten.

Anleger können sich über die jüngste Entwicklung an der Börse nicht beklagen. Der Dax marschierte in Richtung seines Rekordhochs. Gestern beendete er den Handel mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 12.203 Punkte. Von der vor knapp zwei Jahren erreichten alten Bestmarke bei 12.390 Punkten ist das deutsche Börsenbarometer damit nur noch 1,5 Prozent entfernt.

Zum Start in den Donnerstaghandel sieht es jedoch nicht so aus, als ob der deutsche Leitindex diese Lücke rasch schließen könnte. In den ersten Handelsminuten zeigte sich der Dax mit einem leichten Plus auf 12.220 Punkten nur wenig verändert. Das hat auch damit zu tun, dass von den wichtigen US-Börsen nur wenig Unterstützung kommt.

Der Dow Jones Industrial hat gestern nach der zwischenzeitlichen Kurserholung wieder an seine jüngste Verlustserie angeknüpft. Das Minus fiel aber am Mittwoch moderat aus. Die anderen wichtigen US-Aktienindizes schlossen leicht im Plus. Der Dow fiel um 0,2 Prozent auf 20.659 Punkte. Für den breiter gefassten S&P 500 aber ging es um 0,1 Prozent auf 2361 Punkte nach oben. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,4 Prozent auf 5430 Punkte.

Michael McCarthy von CMC Markets wies auf eine Besonderheit an den Finanzmärkten hin: Momentan seien defensive Anlageformen wie Bonds und Gold bei den Anlegern ebenso gefragt wie Aktien. Angesichts des geldpolitischen Straffungskurses großer Notenbanken in den USA und China dürfte diese Abnormität aber nicht lange anhalten, glaubt der Experte.

Konjunkturdaten und Zinserhöhungen

Während auf der Unternehmensseite heute wenige Termine anstehen, werden auf der Konjunkturseite einige Zahlen veröffentlicht. Anleger dürften auf die Auftragseingänge der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer sowie auf Daten zum europäischen Geschäftsklima und Verbrauchervertrauen schauen. Darüber hinaus werden die Inflationsraten für Deutschland und Spanien veröffentlicht. Am Nachmittag treten zudem einige US-Notenbanker auf. Von ihnen werden Hinweise auf Tempo und Ausmaß der erwarteten Zinserhöhungen in den USA erwartet.

Angesichts der guten Verfassung der US-Wirtschaft haben sich Führungsmitglieder der Fed gestern bereits für weitere Zinserhöhungen im laufenden Jahr ausgesprochen. Ein weiterer Schritt oder zwei seien unter diesen Umständen nach seiner Einschätzung denkbar, sagte der Chef des Fed-Ablegers von Chicago, Charles Evans, auf einer Finanzveranstaltung in Frankfurt. Die US-Notenbank habe Fortschritte auf dem Weg hin zu ihren Zielen Preisstabilität und Vollbeschäftigung erzielt. Evans’ Kollege vom Fed-Bezirk Boston, Eric Rosengren, hält sogar drei weitere Zinsschritte in diesem Jahr für sinnvoll.

Unruhe nach Short-Attacke

Weiter im Interesse der Anleger wird die Aktie von Aurelius stehen. Gestern hatte selbst eine ausführliche Stellungnahme, die Aufstockung der Aktienrückkäufe, aktuelle Geschäftszahlen und eine anschließende Telefonkonferenz nicht gereicht, um die Aktionäre nach dem Angriff eines mutmaßlichen Leerverkäufers zu beruhigen. Mit 34,55 Euro rutschen die Papiere der unter Beschuss geratenen Beteiligungsgesellschaft auf einen neuen Tiefstand seit Mitte Februar 2015. Mit einem Verlust von etwas mehr als 35 Prozent auf 35,00 Euro gingen sie schließlich aus dem Handel.

Der Solartechnik-Hersteller SMA Solar hofft indes nach einem desolaten Start ins Jahr auf etwas bessere Geschäfte in den kommenden Monaten. Schlechtes Wetter in wichtigen Absatzmärkten und der anhaltende Druck auf die Preise prägten weiterhin das Geschäft, sagte Finanzvorstand Ulrich Hadding bei der Bilanzvorlage. Die Aktionäre können sich jedoch mit Blick auf 2016 an einem mehr als verdoppelten Nettogewinn und einer von 14 auf 26 Cent erhöhten Dividende erfreuen. Die SMA-Aktie zeigte sich am Donnerstagmorgen gefestigt. Die endgültigen Zahlen für das vergangene Jahr seien einen Tick besser ausgefallen als die schon bekannten Eckdaten, sagte ein Händler.

OnVista/dpa-AFX
Foto: Deutsche Börse

Meistgelesene Artikel