Dax hält sich nur mit Mühe

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei hat die Anleger verunsichert. Nach dem gestrigen Rückschlag müht sich der Dax heute aber um Stabilität.

Die Nervosität der Anleger hat sich etwas gelegt. Gestern hatten politische Spannungen zwischen Russland und der Türkei den Dax tief ins Minus gedrückt. Nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch türkische Streitkräfte im Grenzgebiet zu Syrien drohte Russlands Präsident Wladimir Putin der Türkei mit ernsthaften Konsequenzen. Am deutschen Aktienmarkt kam es daraufhin zu einem Dax-Kursrutsch von bis zu 2 Prozent. Am Ende des Handelstages notierte der deutsche Leitindex 1,4 Prozent im Minus bei 10.934 Punkten.

Zur Wochenmitte startet der Dax einen Stabilisierungsversuch. In den ersten Handelsminuten am Mittwoch kletterte der Index leicht um 0,2 Prozent, konnte seine Gewinne aber nicht durchgehend halten und rutsche zeitweise auf den Schlusskurs des Vortages. 

Damit folgt der deutsche Aktienmarkt nur verhalten den Vorgaben der Wall Street. Dort hatten am Dienstag starke Ölwerte für leicht steigende Kurse gesorgt. Der Dow Jones Indes und der S&P 500 gewannen jeweils rund 0,1 Prozent. An den Aktienmärkten in Fernost zeigten sich indes die Anleger durch die geopolitischen Spannungen verunsichert. In Tokio büßte der Nikkei-Index 0,4 Prozent auf 19.847 Zähler ein. Nach fünf Tagen mit Kurszuwächsen trugen aber auch Gewinnmitnahmen zu den Verlusten bei.

Nahende US-Zinswende und frische Konjunkturdaten

Abseits der politischen Krisen dreht sich an der Börse weiter alles um die anstehenden Entscheidungen der Notenbanken im Dezember. Deshalb werde auch an diesem Tag wieder besonders intensiv auf aktuelle Wirtschaftsdaten aus den USA geschaut werde, kommentierte Analyst Dirk Gojny von der National-Bank. In den USA stehen unter anderem der Auftragseingang langlebiger Güter sowie das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan auf der Agenda.

Von den Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks wird erwartet, dass die Fed im Dezember ihre erste Leitzinserhöhung seit fast 10 Jahren bekanntgibt und die Amerikaner die Zinsen künftig auch nur äußerst behutsam weiter hochschrauben werden. In Europa rechnen Börsianer dagegen mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank. Die Billiggeld-Flut der Notenbanken gilt als wesentlicher Kurstreiber der Börsen in den vergangenen Jahren.

Neue Übernahmefantasien und höhere Dividende

Unter den Einzelwerten stachen am Morgen die Papiere von K+S heraus. Erneute Übernahmefantasie brachte die Aktien mit einem Plus von rund 2 Prozent voran. Berichten zufolge soll es einen möglichen zweiten Übernahmeversuch durch den Wettbewerber Potash im Frühling 2016 geben.

Anfang Oktober hatte der kanadische Kali-Hersteller seinen bisher ersten Übernahmeversuch wegen des Widerstands der K+S-Führungsriege und der eingetrübten Marktlage abgebrochen. Der K+S-Kurs, der sich zuvor teils deutlich über 30 Euro bewegt hatte, sackte daraufhin ab. Die Kanadier hatten damals 41 Euro je Aktie geboten.

Positiv überraschte am Morgen dafür Metro. Der Handelskonzern will seine Aktionäre an den Erfolgen der Neuausrichtung beteiligen und die Dividende erhöhen. Für das Geschäftsjahr 2014/15 will der Vorstand der Hauptversammlung eine Ausschüttung von 1,00 Euro je Metro-Stammaktie vorschlagen. Die Metro-Aktie legte knapp 5 Prozent zu.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: ruskpp/shutterstock.com

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