Dax im freien Fall

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Erholung am deutschen Aktienmarkt verpufft. Der Dax fällt abermals tief in Minus. Besonders hohe Verluste erleiden erneut die Bank-Aktien.

Angeführt von gewaltigen Gewinnen der Deutschen Bank und der Commerzbank war der Dax am Mittwoch kräftig ins Plus geklettert. Bis auf 9129 ging es in der Spitze nach oben. Doch schon am Donnerstag haben sich die Vorzeichen umgekehrt. Erneut geben die beiden Großbank die Richtung vor. Diesmal jedoch stehen mit einem Verlust von rund 7 Prozent sie an der Spitze der Dax-Verlierer.

Der deutsche Leitindex selbst machte am Donnerstagvormittag jede Hoffnung auf Erholung zunichte. Er verlor bis zu 3,5 Prozent und fiel auf knapp 8700 Punkte. Damit wurden nicht nur die Gewinne vom Vortag komplett ausradiert, sondern auch ein neues Jahrestief markiert.

Am Abend zuvor war bereits die Erholung am US-Markt im Sande verlaufen, denn eine Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses hatte die Märkte nicht nachhaltig beruhigen können.

Die Vorgaben der Wall Street machten nun auch den Märkten in Europa zu schaffen, wo die Sorgen um die Weltkonjunktur seit Wochen in eine scheinbar nicht enden wollende Talfahrt der Kurse münden. Der Dax hat seit Jahresbeginn mittlerweile rund 19 Prozent an Wert verloren.

Rätsel um den Zins-Kurs der US-Notenbank

Fed-Chefin Yellen hatte zwar am Vortag betont, dass die Risiken für den US-Aufschwung unter anderem wegen der unsicheren weltwirtschaftlichen Aussichten zugenommen hätten, insgesamt war sie jedoch optimistisch geblieben. An diesem Donnerstag spricht sie vor dem Bankenausschuss des Senats. Beobachter erwarten nicht mehr viel Neues.

Es habe sich bestätigt, dass auch die Fed nicht wisse, welche Maßnahmen sie ergreifen solle, kritisierten die Experten der US-Investmentbank Jefferies. “Und wenn der Markt eines mehr hasst als alles andere, dann ist es fortgesetzte Unsicherheit.” An den Märkten wurden die Aussagen der Fed-Chefin zumindest aber dahingehend interpretiert, dass eine Leitzinserhöhung im März wohl eher unwahrscheinlich ist.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse AG

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