DAX ist derzeit NICHT BULLISCH, Dow Jones ist derzeit STARK BULLISCH

Harald Weygand · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Seit Wochen fällt auf, dass viele europäische Indizes unter Abgabedruck stehen. Darunter auch der hinsichtlich seiner Marktkapitalisierung hoch gewichtete französische Leitindex CAC40. Die US Staatsanwaltschaft geht massiv gegen europäische Bankinstitute vor, die gegen US Sanktionen verstoßen haben sollen. BNP Paribas wurde von einem US Gericht zu einer Geldstrafe von 9 Milliarden $ verurteilt. Medienberichten zufolge muß auch die Commerzbank mit einer Strafzahlung von über 500 Millionen $ rechnen, außerdem laufen US Ermittlungen gegen Société Générale und Crédit Agricole. Zuletzt führten Meldungen, wonach die portugiesische Bank Espirito Santo in Zahlungsschwierigkeiten geraten sei, zu Abgabedruck im europäischen Aktienmarkt.

Fraglich ist, ob es weitere Gründe für die Schwäche europäischer Aktien gibt.

DAX

Der deutliche Rückfall des DAX in der zurückliegenden Woche hat kurzfristig abermals charttechnischen Schaden erzeugt. Zuvor war der Index wie prognostiziert ein drittes Mal in den 10.000 Punktebereich angestiegen. Die Bedingung für ein Folge-Kaufsignal wurde jedoch nicht erreicht. Der DAX hätte über 10.050 Punkte ansteigen müssen. Diese Bedingung hat weiter Bestand! Damit ein neuerliches Kaufsignal mit den mehrfach genannten Kurszielen von 10.230 und 10.500 Punkten entsteht, muß der DAX über 10.050 Punkte ansteigen. S. auch getrichelter blauer Prognosepfeil.

Unter 10.050 Punkten ist der Index im Korrekturmodus. Da der Eurostoxx50 die Unterstützung bei 3.135 Punkten erreicht hat und dort eine gute Chance hat, mehrtägig nach oben abzuprallen, gilt auch für den DAX, der im freitäglichen Handel auf der unteren Begrenzungslinie eines mehrwöchigen inversen Korrekturdreiecks in Höhe 9.650 Punkte zum Stehen gekommen ist, dass eine mehrtägige Erholung möglich erscheint. S. grauer Prognosepfeil. Die graue Farbe des Prognosepfeils soll veranschaulichen, dass ich die Signallage nicht für hochvalide erachte oder anders ausgedrückt: Ich fühle mich unsicher dabei, diesen kurzfristigen Prognosepfeil einzuzeichnen. Bei 9.360 Punkten wartet im DAX eine Kreuzunterstützung, die als Auffangnetz wirken, sprich ebenso wie die 9.650er Marke eine Gegenbewegung nach oben einleiten kann.

Auch wenn ich mich wiederhole: Ich halte den US Aktienmarkt charttechnisch seit geraumer Zeit für erheblich stärker als den europäischen. Ich halte auch die Signale am US Markt für valider. Insofern macht es m.E. Sinn, zunächst einmal mit dem aktiven Handel auf den US Markt auszuweichen.

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Dow Jones

In nahezu allen Zeitebenen seit 2009 befindet sich der Index in Aufwärtstrends. Zum Ende der Woche wird sogar die Aufwärtstrendlinie seit Februar dieses Jahres bei 16.920 Punkten verteidigt. Der Index strotzt vor technischer Stärke.

Sie sehen in dem beigefügten Chart kein blauen Artefakt.

Nein, ich habe mir etwas Neues einfallen lassen, um die Visualisierung der Prognose zu verbessern. Ob ich das Procedere beibehalten werde, wird sich noch zeigen. Der dicke Teil des blauen Balkens erstreckt sich von der Unterstützung bei 16.800 bis zum letzten Kurs von 16.952 Punkten. Der dicke Teil des blauen Balkens zeigt an, dass ich in der Range zwischen 16.800 und 16.952 Punkten mit hoher Wahrscheinlichkeit die Ausbildung des nächsten kleinen zyklischen Tiefs und den Start des nächsten Aufwärtsimpulses, der dann durch den blauen Prognosepfeil veranschaulicht wird, erwarte. Der dünne Balken erstreckt sich von der Unterstützung bei 16.680 bis zum letzten Kurs bei 16.952 Punkten. Er zeigt an, dass die Ausbildung des nächsten kleinen zyklischen Tiefs aber auch ein klein wenig tiefer, nämlich auf der Unterstützung von 16.680 Punkten zustande kommen kann. Meine Einschätzung ist aber die, dass der Index bereits zwischen 16.800 und 16.952 Punkten beginnen dürfte, nach oben durchzuziehen.

Charttechnische Kursziele liegen bei 17.300 und 17.660 Punkten.

Ein Bruch der 16.600er Marke würde mich für den Index bärisch werden lassen!

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Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

(© BörseGo AG 2014 - Autor: Harald Weygand, Head of Trading bei GodmodeTrader)

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