Dax kann 10.000er Marke nicht verteidigen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Lange hat der Dax am Mittwoch die 10.000 Punkte gehalten. Ganz am Ende einer Berg- und Talfahrt rutschte der deutsche Leitindex jedoch unter die psychologisch wichtige Schwelle.

Der Dax konnte sich am Mittwoch nicht über den 10.000 Punkten halten. Eine zwischenzeitliche Stabilisierung hatte den deutschen Leitindex zwar in der Spitze bis auf 10.159 Punkte klettern lassen. Im Sog der nachlassenden Erholungsdynamik an der Wall Street tauchte der deutsche Leitindex jedoch kurz vor Handelsschluss wieder unter die Marke von 10.000 Punkten ab. Am Ende stand ein Minus von 1,3 Prozent auf 9997 Punkten.

Die Wall Street hat am Mittwoch nach einer furiosen Eröffnung schnell an Dynamik verloren. Der Dow Jones Industrial notierte bei Handelsschluss in Frankfurt noch 1,3 Prozent höher bei rund 15.860 Punkten, nachdem er zu Beginn bis auf 16.100 Zähler gesprungen war. Am Vortag hatte der Leitindex nach einer rasanten Berg- und Talfahrt den tiefsten Schlusstand seit mehr als 18 Monaten verzeichnet und den Verlust der vergangenen fünf Handelstage auf mehr als 10 Prozent vergrößert.

Auf die gestrigen Kursverluste der Wall Street hatte der Dax am Mittwochmorgen mit einem deutlichen Kursrutsch reagiert. In den ersten Handelsminuten war der deutsche Leitindex um bis zu 2,7 Prozent auf 9853 Zähler gefallen. Von dort aus arbeitete sich der Index langsam nach oben vor, ohne jedoch den Abwärtstrend nachhaltig durchbrechen zu können.

Euro-Kurs gibt abermals nach

Auch für den Euro ging es am Mittwoch deutlich abwärts. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel am späten Nachmittag unter 1,14 US-Dollar. In der Nacht hatte der Euro noch deutlich über der Marke von 1,15 Dollar notiert.

“Der jüngste Höhenflug des Euro war eine Übertreibung”, sagte Ulrich Leuchtmann Devisenexperte bei der Commerzbank. Die Gegenbewegung vom Vortag habe sich daher fortgesetzt. “Zudem hat auch die EZB deutlich gemacht, dass sie auf die jüngsten Finanzmarktturbulenzen reagieren könnte”, sagte Leuchtmann.

Laut Chefvolkswirt Peter Praet ist die Notenbank bereit, falls nötig, die Geldpolitik weiter zu lockern. Schließlich sei die Gefahr gestiegen, dass die Inflationsrate sich noch langsamer als erwartet dem Inflationsziel von zwei Prozent annähert. Das im Kampf gegen die zu niedrige Inflation aufgelegte milliardenschwere Anleihekaufprogramm biete hier genügend Spielraum.

OnVista/dpa-AFX

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