Dax kommt nicht vom Fleck – US-Tech-Giganten trumpfen auf

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Am deutschen Aktienmarkt geht es erneut nicht voran. Ganz anders in den USA: Dort melden vor allem die großen Technologie-Konzerne glänzende Zahlen und begeistern Anleger.

Das in dieser Woche erreichte Rekordniveau im Dax dürfte die Anleger auch am Freitag vorerst weiter vorsichtig stimmen. Bereits am Vortag hatte der Index zu schwächeln begonnen. Am Ende gab er um 0,2 Prozent auf 12.444 Punkte nach, nachdem er zur Wochenmitte auf bis auf 12.486 Zähler gestiegen war. Sein Plus im Wochenverlauf beträgt aktuell 3,3 Prozent.

Die Impulse der Überseebörsen sind nicht eindeutig und frischer Schwung vorerst nicht in Sicht. Der Dax startet etwas schwächer in den Handel und notierte am Freitagmorgen bei rund 12.430 Punkten. Damit folgte der deutsche Leitindex den Vorgaben der wichtigsten US-Börsen, die sich gestern ebenfalls nicht so recht aufraffen konnten.

Am New Yorker Aktienmarkt tat sich der Leitindex Dow Jones Industrial mit dem nachhaltigen Überwinden der 21.000-Punkte-Marke schwer. Er schloss letztlich mit 20.981 Punkten kaum verändert. Der marktbreite S&P-500-Index rückte nur um weniger als 0,1 Prozent auf 2389 Punkte vor. Zugegriffen haben US-Anleger am Donnerstag dafür erneut verstärkt bei Technologiewerten. Die Tech-Indizes Nasdaq Composite und Nasdaq 100 erreichten im Verlauf abermals Rekordstände.

Überhaupt standen gestern vor allem Tech-Werte im Fokus der Anleger. Mit Amazon, Microsoft und der Google -Mutterkonzern Alphabet haben drei Schwergewichte aus dem Technologiesektor ihre Zahlen vorgelegt. Dank boomender Cloud-Services haben vor allem Amazon und Microsoft zu Jahresbeginn besser als erwartet verdient. Der Google -Mutterkonzern Alphabet ist in diesem Rennen bislang zwar relativ abgeschlagen, sprudelnde Werbeeinnahmen brachten ihm aber dennoch den höchsten Quartalsgewinn ein.

US-Tech-Giganten trumpfen auf

Bei Amazon kletterte der Überschuss im ersten Vierteljahr angetrieben vom florierenden Cloud-Geschäft im Jahresvergleich um 41 Prozent auf 724 Millionen Dollar (666 Mio. Euro). Der lange Zeit defizitäre Konzern übertraf die Prognosen der Analysten deutlich und schaffte bereits das achte Quartal mit schwarzen Zahlen in Folge. Die Aktie stieg nachbörslich in Richtung der Marke von 1000 Dollar.

Bei Microsoft stieg der Nettogewinn in den drei Monaten bis Ende März um fast 30 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar (4,4 Mrd. Euro). Die bereinigten Erlöse nahmen um sechs Prozent zu auf 23,6 Milliarden Dollar. Alphabet verdient indes prächtig am Werbegeschäft von Google. Im vergangenen Quartal steigerte der Konzern den Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert um 29 Prozent auf 5,43 Milliarden Dollar (4,97 Mrd. Euro). Der Umsatz wuchs um 22 Prozent auf 24,75 Milliarden Dollar.

Auch in Deutschland rücken heute neben Quartalszahlen vor allem Wirtschaftsdaten in den Fokus der Anleger. Interessant dürften die Daten zum Wirtschaftswachstum des ersten Quartals in den USA, Frankreich und Großbritannien sein. Zudem veröffentlicht die EZB aktuelle Daten zur Inflation der Euro-Zone. Analysten erwarten einen Anstieg auf 1,8 Prozent.

Steigende Gewinne und anziehende Umsätze

Von Unternehmensseite meldete Linde am Morgen bereits Quartalszahlen. Der Industriegasekonzern hat vor der geplanten Fusion mit dem US-Rivalen Praxair höhere Einnahmen eingefahren. Der Umsatz kletterte im ersten Quartal binnen Jahresfrist um gut vier Prozent auf fast 4,4 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis stieg um drei Prozent auf 1,04 Milliarden Euro.

Der Zulieferer Continental hat indes zu Jahresanfang von der robusten Pkw-Produktion profitiert und Umsatz wie Gewinn gesteigert. Der bereinigte Betriebsgewinn kletterte im ersten Quartal leicht auf rund 1,2 Milliarden Euro. Der Umsatz erhöhte sich den Angaben zufolge um 11,7 Prozent auf 11 Milliarden Euro. Damit bewegte sich Conti im Rahmen der Erwartungen.

Beim Bayer-Konzern stellt sich heute unterdessen auf der Hauptversammlung der Vorstand kritischen Fragen von Aktionären zum geplanten 66 Milliarden Dollar schweren Kauf des US-Saatgutriesen Monsanto, der wegen seines umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat und aggressiver Geschäftspraktiken am Pranger steht.

onvista/dpa-AFX/Reuters
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