Dax legt Pause ein - Anleger machen Kasse

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Belastet von durchwachsenen Geschäftszahlen hat der Dax eine Pause eingelegt. Statt dem nächsten Rekordhoch entgegenzustreben verlor der deutsche Leitindex deutlich.

Die tagelange Rekordfahrt am deutschen Aktienmarkt hat ein vorläufiges Ende gefunden. Der Dax rutschte am Dienstag in die Verlustzone und gab deutlich nach. Zuletzt notierte er mit rund 1,3 Prozent im Minus bei 10.660 Punkten.

Gebremst wurde der Dax von mauen Geschäftszahlen von Siemens und skeptischen Analystenstimmen zu anderen großen Konzernen. Anleger warteten nach der starken Rallye und vor dem Treffen der US-Notenbänker erst einmal ab, sagte Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets. Einige Investoren nähmen Gewinne mit. Auf den Machtwechsel in Griechenland reagierte der Markt hingegen kaum.

Auch für den MDax und den TexDax ging es abwärts. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor rund 1 Prozent auf 18.670 Zähler, der Technologieindex TecDax fiel um rund 1 Prozent auf unter 1500 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone verlor ebenfalls deutlich.

Trübe Stimmung

An den vergangenen sieben Handelstagen hatte der Dax täglich neue Rekorde aufgestellt. Gebremst wurde er am Dienstag allerdings auch von der trüben Stimmung an der Wall Street. Denn auch dort blieben einige Großkonzerne wie Microsoft und Caterpillar mit ihren Bilanzen hinter den Erwartungen zurück. Die US-Futures signalisierten einen Abschlag von mehr als einem Prozent zur Handelseröffnung.

Zugleich war der Auftragseingang für langlebige Güter im Dezember überraschend um 3,4 Prozent abgestürzt. Dies löste unter Börsianern Diskussionen aus, ob die US-Notenbank Fed wie bislang erwartet an ihrer Zinserhöhung für den Sommer festhalten wird. Davon profitierte der Euro, der um etwa einen viertel US-Cent auf 1,1330 Dollar sprang. Von den US-Notenbankern wurde für die bis Mittwochabend dauernde Sitzung allerdings zunächst keine Kursänderung erwartet.

Banken unter Druck

Unter den Einzelwerten gehörten Siemens-Aktien und die Titel der Deutschen Bank zu den großen Verlierern im Dax. Ein kräftiger Rückgang bei den Gewinnbringern Kraftwerks- und Medizintechnik hat den Industriekonzern Siemens im abgelaufenen Quartal belastet. Angesichts des zuletzt starken Laufs der Papiere dürften einige Anleger wohl auf bessere Resultate gehofft haben, sagte ein Händler. Siemens-Aktien gaben um rund 3 Prozent nach.

Banken gehörten zu den Werten, die unter den Unsicherheiten nach der Griechenland-Wahl litten. Hinzu kamen hausgemachte Probleme. Für die Titel der Commerzbank ging es um rund 2 Prozent runter, Deutsche-Bank-Papiere fielen am Indexende um über 3 Prozent. Bereits am Vortag hatten Börsianer darauf hingewiesen, dass Finanzwerte am ehesten als Leidtragende des Machtwechsels in Griechenland gesehen würden. Beim Branchenprimus Deutsche Bank richteten sich die Blicke zudem bereits auf das vorläufige Jahresergebnis für 2014, das am Donnerstag erwartet wird. Analysten fürchten im Schlussquartal abermals Verluste wegen teurer Rechtsthemen.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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