Dax müht sich vergeblich um Gewinne

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der deutsche Aktienmarkt kommt zu Wochenbeginn nicht in Schwung. MDax und TecDax geben merklich nach, auch der Dax notiert im Minus.

Die Vorwoche war gut, doch nun ist die Luft offenbar raus. Nachdem der Dax zum Start in den Montagshandel um 0,9 Prozent auf 10.187 Punkte zugelegt hatte, gab er bis zum Mittag seine Gewinne vollständig ab und rutschte vorübergehend Minus. Am Nachmittag hielt sich der deutsche Leitindex zunächst noch mit einem Mini-Plus von 0,2 bis 0,3 Prozent bei rund 10.100 Zählern, gab dann aber erneut nach und notierte zuletzt im Minus.

Im frühen Handel hatten noch Kurssprünge bei den Energieversorgern und Gewinne an den chinesischen Aktienmärkten die Kurse in die Höhe getrieben. Für Auftrieb sorgten zudem die jüngsten Signale der US-Notenbank, die eine Zinswende noch in diesem Jahr inzwischen wieder unwahrscheinlicher macht. Das bekam auch der US-Dollar zu spüren. Der Euro notierte mit bis zu 1,1396 Dollar knapp unter seinem Hoch von Mitte September.

Während der Dax sich am Montagnachmittag leicht im Plus hielt, mussten andere deutschen Indizes Verluste verkraften. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab zuletzt um 0,5 Prozent auf 20.100 Punkte nach. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,6 Prozent auf 1750 Punkte nach unten.

Energieversorger im Aufwind

Tagesthema am deutschen Aktienmarkt war der bestandene Stresstest der Atomkonzerne: Die vier großen Versorger in Deutschland können nach Einschätzung der Bundesregierung die Milliardenkosten des Atomausstiegs zusammen bewältigen. “Mit diesen Feststellungen haben Spekulationen über einen etwaigen Bedarf für höhere Rückstellungen in den Bilanzen keine sachliche Grundlage”, hatten die Versorger daraufhin mitgeteilt.

Aktien von RWE und Eon schossen als Reaktion auf die Meldung bis zu 15 und 12 Prozent in die Höhe. Sie verbuchten damit den größten Tagesgewinn seit fast sieben Jahren, auch wenn sie die Kursgewinne nicht ganz halten konnten. Mit den Stresstest-Ergebnissen hätten die Energiekonzerne nun ein Problem weniger, über das sie sich Sorgen machen müssen, hieß es in einem Kommentar der französischen Bank Societe Generale. Die beiden Energieversorger leiden seit geraumer Zeit unter den Folgen des Atomausstiegs in Deutschland – seit Jahresbeginn haben sie bereits mehr als 50 beziehungsweise 35 Prozent ihres Werts eingebüßt.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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