Dax rauscht in den Keller

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Dax kommt auch zu Wochenbeginn nicht zur Ruhe. Abermals rutschen die Kurse tief ins Minus. Der deutsche Leitindex hält sich nur knapp oberhalb der 9000 Punkte.

Die Börsenwoche startet mit tiefroten Zahlen. Sorgen um die Entwicklung der Weltwirtschaft, die Ungewissheit über die künftige Geldpolitik in den USA und eine allgemein verzagte Stimmung angesichts der jüngsten Börsenturbulenzen drücken weiter auf die Kurse. Am deutschen Aktienmarkt rutscht der Dax tief in die Verlustzone.

Der deutsche Leitindex fiel am Rosenmontag um bis zu 2,9 Prozent auf 9020 Zähler, den tiefsten Stand seit Ende Oktober 2014. In der vergangenen Woche war er bereits um mehr als fünf Prozent in die Tiefe gerauscht. “Die Anleger wollen den Dax offenbar unter der 9000-Punkte-Marke sehen”, sagte ein Händler. “Erst danach könnte sich wieder Spielraum für eine breitere Erholung ergeben.” Der EuroStoxx50 gab in der Spitze 2,5 Prozent nach.

Absturz am Rohölmarkt verunsichert

Bauchschmerzen bereitet den Investoren derzeit gleich eine Reihe von Faktoren. Viele fürchten, dass nicht nur die chinesische Wirtschaft deutlich ins Stocken gerät, sondern auch der US-Konjunktur ein merklicher Dämpfer droht. Zudem verunsichert der starke Absturz der Ölpreise.

Sie sind in den vergangenen 18 Monaten um etwa 70 Prozent eingebrochen, weil der schwächelnden Öl-Nachfrage ein Überangebot gegenübersteht. Am Montag sind die Preise nach einem freundlichen Start wieder deutlich ins Minus gedreht. Am Mittag kostete ein Barrel (195 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 33,38 US-Dollar. Das waren 68 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im März stieg um 52 Cent auf 30,37 Dollar.

Gemeinschaftswährung und Anleihen sind gefragt

Angesichts der jüngsten Turbulenzen setzen Anleger inzwischen zunehmend darauf, dass die Fed ihre Geldpolitik nur sehr vorsichtig weiter straffen wird. Der Euro war deswegen in der vergangenen Woche bis auf ein Drei-Monats-Hoch von 1,1243 Dollar geklettert – am Montag notierte er zeitweise knapp unter der Marke von 1,12 Dollar. Die Fed hatte im Dezember erstmals seit fast zehn Jahren die Zinsen erhöht, im Januar aber stillgehalten.

Gefragt waren angesichts des starken Kursverfalls an den Anleihemärkten vor allem die gern als sichere Häfen angesteuerten Bundesanleihen. Die Kurse stiegen, die Renditen fielen zurück bis auf 0,250 Prozent.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse AG

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