Dax scheitert an den 10.000 Punkten – vorerst

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

An der deutschen Börse müht sich der Dax um eine Fortsetzung seiner Kursrallye. Ein Angriff auf die 10.00 Punkte erscheint aber schwierig – vorerst. Anleger hoffen nun auf weitere kurstreibende Maßnahmen der EZB.

Der Dax müht sich um eine Fortsetzung seiner Kursrallye. Nachdem der deutsche Leitindex zunächst deutlich ins Minus gerutscht war, konnte er bis zum Nachmittag einen Teil seiner Verluste wieder wettmachen. Zu Handelsbeginn am Freitag hatte der Dax sogar noch einen Angriff auf die Marke von 10.000 Punkte unternommen, scheiterte jedoch keine 10 Punkte vor seinem Ziel.

Analysten sehen in dem Rückgang jedoch keine Überraschung, sondern werten ihn als normale Marktreaktion. Der Aktienmarkt sei schon seit Tagen korrekturanfällig, leichte Verluste seien zu erwarten gewesen.

Im Dax blieben die 10.000 Punkte bleiben dennoch im Blick. “Ein erster ernsthafter Angriff auf diese Marke würde nicht überraschen”, sagte Investment-Analyst Werner Bader von der LBBW. Alleine in der jüngsten Gewinnserie legte der Dax mehr als 8 Prozent zu. Damit machte er seinen von Konjunktursorgen geprägten Einbruch von Mitte September bis Mitte Oktober mehr als wett, als er unter 8400 Punkte gerutscht war.

Teuerungsrate sinkt wieder

Treiber für den jüngsten Aufwärtstrend war die Hoffnung auf eine weitere Öffnung der Geldschleusen durch die Europäische Zentralbank. Daher standen auch im Freitag erneut Wirtschaftsdaten im Fokus der Anleger. Genau geachtet wurde auf die Verbraucherpreise aus der Eurozone – und die bleibt niedrig. Im November lag die Teuerungsrate nur noch bei 0,3 Prozent. Tiefer hat die Teuerung letztmalig im Oktober 2009 gelegen, also vor gut fünf Jahren.

Ähnlich sieht die Entwicklung in Deutschland aus. Im November stiegen die Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat nur noch um 0,6 Prozent, so das Statistische Bundesamt am Donnerstag in einer ersten Schätzung. Damit erreichte die Teuerung den tiefsten Stand seit Februar 2010, nachdem sie im Vormonat noch bei 0,8 Prozent gelegen hatte.

Öffnet die EZB die Schleusen weiter?

Die Inflations-Entwicklung setzt insbesondere die Europäische Zentralbank unter Druck, die mit ihrer Geldpolitik seit Monaten gegen die schwache Teuerung vorzugehen versucht. Die Zielrate der EZB von knapp zwei Prozent wird bereits seit Anfang 2013 unterschritten.

Angesichts der niedrigen Inflation hoffen Anleger auf weitere Geldspritzen der EZB. Ob die Notenbank die Geldpolitik weiter lockert, wird auch vom Erfolg der bisherigen geldpolitischen Maßnahmen abhängen, die ihre vollständige Wirkung noch nicht entfaltet haben.

OnVista/dpa-AFX
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