Dax: Stärkster Monatsverlust seit 2011

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Dax-Bilanz für den August ist verheerend. Traditionell ist der Sommermonat zwar ein schwacher Börsenmonat. Doch so groß wie dieses Jahr war das Minus lange nicht.

Der August dürfte für den Dax der schwächste Börsenmonat seit vier Jahren werden. Nachdem der deutsche Leitindex am Montag abermals nachgab, wird er den Monat voraussichtlich mit einem Minus von rund 10 Prozent abschließen. Einen so schwachen August gab es zuletzt im Jahr 2011. Damals sank der Dax von 7159 auf 5731 Punkten. Das war ein Verlust von rund 19 Prozent.

Am Montagnachmittag notierte der Dax rund ein Prozent tiefer bei 10.200 Punkten. Damit hat der Index allein im August insgesamt rund 1100 Zähler eingebüßt. Der Sommermonat ist zwar traditionell der schwächste Börsenmonat des Jahres. Doch mit dem Minus von 10 Prozent hat der Dax dieses Jahr deutlich schlechter abgeschnitten als im langjährigen Mittel. Im Durschnitt verliert der Dax im August rund 3 Prozent.

Trendwende oder Bärenmarktrally?

Weiterhin drückt die ungewisse Lage in China und den USA auf die Stimmung der Anleger. “Die Angst vor einer Konjunkturabschwächung in China, gepaart mit der Unsicherheit über die bevorstehende Zinsanhebung in den USA, dürfte weiterhin für Turbulenzen an den Märkten sorgen”, erklärte Analyst Kornelius Barczynski vom Brokerhaus GKFX.

In der vergangenen Woche hatte der Dax trotz Turbulenzen am Ende noch leicht zulegen können. Die Wahrscheinlichkeit sei aber hoch, “dass der Markt den Boden noch nicht gesehen hat”, warnte jedoch Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. “Erst wenn die Kurse über ein gewisses Maß weiter steigen, wäre die laufende Zwischenerholung nicht mehr als Bärenmarktrally, sondern als neuer Aufwärtstrend einzustufen.” Solange sollten sich Anleger mit Käufen zurückhalten, empfahl er. Unter einer Bärenmarkt-Rally verstehen Börsianer eine zwischenzeitliche Kurserholung in einem längerfristigen Abwärtstrend. Hinzufügen

Chinas Schwäche und amerikanische Leitzinsen

Im Mittelpunkt der Anlegersorgen stehen weiterhin die Börsenturbulenzen und die konjunkturelle Wachstumsschwäche in China. Belastend wirke die Entscheidung der chinesischen Regierung, vorerst keine Stützungskäufe zur Stabilisierung der Börsen mehr zu tätigen, hieß es im Handel. Die “Financial Times” hatte zuvor darüber berichtet, dass staatseigene Investmentfonds rund 200 Milliarden US-Dollar in heimische Aktien investiert hätten. Dennoch haben Chinas Börsen seit ihrem Hoch Mitte Juni ein gutes Drittel an Wert verloren.

Anleger rätseln zudem weiter, wann die US-Notenbank Fed den Leitzins anheben wird. Bislang wurde die erste Erhöhung seit Jahren für den September erwartet. Doch noch hält sich die Fed die Tür für eine Verschiebung der Zinserhöhung offen. Mit Spannung wird daher der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag erwartet, von dem sich Investoren neue Hinweise erhoffen. Höhere Zinsen machen Aktien im Vergleich zu anderen Geldanlagen weniger attraktiv.

OnVista/dpa-AFX

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