Dax tritt auf der Stelle – Commerzbank überrascht negativ

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach dem freundlichen Wochenstart lässt es der Dax heute zunächst ruhig angehen. Für Diskussionen sorgen indes die Geschäftszahlen der Commerzbank.

Der Dienstag startet so wie der Montag endete: verhalten. Gestern hatte der Dax bei sehr dünnem Handel immerhin 0,5 Prozent auf 10.198 Punkte zugelegt. Heute zeigt sich der deutsche Leitindex zur Börseneröffnung nahezu unbewgt und notierte in den ersten Handelsminuten bei rund 10.200 Punkten.

Der Handel bleibt von der ruhigen Urlaubszeit sowie den anstehenden Notenbanktreffen geprägt. Von den wichtigsten Übersee-Börsen kamen eher leicht negative Vorgaben: So hatte die Wall Street am Montag mit einem kleinen Minus geschlossen. In Japan ging es belastet vom starken Yen am Morgen deutlicher abwärts. Der Leitindex Nikkei schloss mit einem Minus von 1,4 Prozent auf 16.383 Punkte.

Im Fokus der Börsianer stehen die Sitzungen der japanischen Notenbank und der Federal Reserve im Wochenverlauf. Beobachter gehen davon aus, dass die Japaner auf jeden Fall ihre Geldpolitik weiter lockern. Vom Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch erwarten Beobachter indes wenig Impulse. Der Leitzins wird nach fast einhelliger Einschätzung unverändert bleiben.

Mit Spannung dürften die Anleger jedoch auf die Aussagen der Fed schauen. Hier werden Statements zu den zuletzt besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten und dem Ausgang des Brexit-Referendums im Blick stehen.

Unternehmen präsentieren Quartalsberichte

Fahrt nimmt indes die Berichtssaison auf. In den USA werden heute nach Börsenschluss in Deutschland die Quartalszahlen von Apple und Twitter erwartet. In Deutschland hat neben dem Kunststoffhersteller Covestro und dem Triebwerkproduzenten MTU die Commerzbank überraschend über ihren Geschäftsverlauf berichtet. Die Zahlen allerdings dürften bei Anlegern nicht gut ankommen.

Die Commerzbank fällt beim Gewinn immer weiter hinter die eigenen Ziele zurück. Im abgelaufenen Vierteljahr schrumpfte das Ergebnis unter dem Strich um fast ein Drittel auf 209 Millionen Euro. Mit einem Gewinn von 372 Millionen Euro nach sechs Monaten scheint die Wiederholung des Milliardengewinns vom Vorjahr aber kaum noch realistisch. Die Bank liegt bereits um mehr als 40 Prozent unter dem Niveau zur Jahresmitte 2015.

Bereits im nachbörslichen Handel am Montag baute die Aktie der Commerzbank ihre Kursverluste vom Tage aus. Zum Start in den Dienstagshandel ging es deutlich abwärts. Seit Jahresbeginn hatte die Aktie bereits knapp 40 Prozent an Wert verloren und notiert damit nahe Rekord-Tiefstständen.

Klage wegen Täuschung

Aktionäre der Deutschen Bank sehen sich am Dienstag ebenfalls neuen Negativschlagzeilen gegenüber. Der deutsche Bankenprimus muss sich in den USA vor Gericht gegen weitere Vorwürfe verantworten, im Vorfeld der Finanzkrise Risiken im Zusammenhang mit dem Hypothekenmarkt verheimlicht zu haben.

Das zuständige Bezirksgericht von Manhattan erteilte dem Antrag des Instituts, eine entsprechende Klage abzuweisen, in Teilen eine Absage. Die Industriemetallfirma Belmont Holdings und zwei Einzelpersonen werfen dem Geldhaus vor, beim Erwerb von Vorzugspapieren im Volumen von insgesamt 5,4 Milliarden Dollar getäuscht worden zu sein.

Urteil über Kompromiss

Eine Entscheidung eines US-Gerichts steht heute zudem im VW-Skandal um manipulierte Abgaswerte an. Der im Rechtsstreit zuständige Richter Charles Breyer will über die Rechtmäßigkeit des zwischen Volkswagen und zahlreichen Klägern ausgehandelten Kompromisses entscheiden.

Der Konzern hatte sich mit Kunden und US-Behörden auf einen Vergleich von bis zu 14,7 Milliarden Dollar (13,4 Mrd Euro) geeinigt. Mit der Zahlung sollen Hunderte von Zivilklagen in den USA beigelegt werden, ohne dass es zum Prozess kommt. Voraussetzung dafür ist allerdings die Zustimmung von Breyers Gericht in San Francisco.

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OnVista/dpa-AFX/Reuters
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