Der Dax ist ein Guter
Hallo, Leute! Das war stark. Hätte ich nicht gedacht, gleich zwei Hammer-Tage für den Dax - am Stück, ohne Korrektur seiner Korrektur. Wieso so heftig, wenn das Thema G. noch nicht erledigt ist? Es gibt für den alten Fuchs nur eine klare Begründung: Es waren in der vergangenen Woche jede Menge Short-Positionen der Grexit-Spekulanten unter den Geldmanagern aufgebaut worden, die wegen der Last-Minute-Einigungshoffnungen eiligst geschlossen werden mussten. Übrigens hat mir nach meinem Kommentar vom Montag ein anonymer Leser doppelsinnig gemailt, der G-Punkt (ich hatte „G.“ geschrieben) sei doch eigentlich was Erfreuliches. Lassen wir mal so stehen.
Was die Börsianer nach wie vor (noch) nicht diskutieren, sind die ganz normalen Wirtschaftsnachrichten. Dabei hat es wieder viel Gutes gegeben. Und die Fundamental-Fuzzies können immer öfter aufatmen - es geht weiter aufwärts in Europa, mit oder ohne G. Auch deshalb sind neue Dax-Höchststände, das ist keine Solo-Meinung, nicht in weiter Ferne. Der eine rechnet sich mindestens 13.000 Punkte fürs nächste Jahr aus, von anderer (ebenfalls sehr seriöser) Seite höre ich 14.000 bis 15.000 als grobes Ziel für die nächsten zwei bis drei Jahre. Ich selbst wär‘ schon mit einem kleineren Gang zufrieden.
Alte und junge Füchse haben kürzlich über den Dax im Grundsätzlichen diskutiert - Brainstorming nennt man das heute. Es ging auch darum, den Erfolg unseres Leitindex als Basis von ETFs und derivativen Produkten zu analysieren. Denn vor 25 Jahren, im Juli 1990, wurden die ersten Index-Zertifikate in Deutschland platziert. Voll interessante Veranstaltung! Indexexperten können gut begründen, dass der Dax im europäischen Vergleich ein wirklich guter Index ist. Und er ist auch als Basis von Zertifikaten für Anleger extrem günstig. Dazu für den Hinterkopf: Der Dax repräsentiert die Börse, nicht die deutsche Wirtschaft, denn Staat und Mittelstand sind bei uns nur unterdurchschnittlich an der Börse vertreten. Außerdem: Es stimmt nicht, dass er autolastig sein soll - der Dax ist vielmehr chemielastig (Anteil rund 25 Prozent). Was mich wirklich erstaunt hat: Die Untersuchung der Handelstage seit Beginn 1988 zeigt, dass die durchschnittliche Handelsbreite - gemeint ist Differenz zwischen Tages-Hoch und Tages-Tief - bei rund 1,5 Prozent liegt. Ganz schön viel. Volatilität sollte also kein Schreckgespenst sein.
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