Die Aktie und der Scheinriese Turtur

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Gestern zum dritten Mal „Tag der Aktie“ in Frankfurt. Nix Besonderes, aber einer von vielen Versuchen im ewigen Bemühen, den Deutschen die Aktie als langfristiges Anlageinstrument näher zu bringen. Der Aktionstag von Deutsche Börse und einigen Banken hat was Politisches, ist sicher auch ein Marketing-Gag. Das ist okay, wenn die Bundesbürger davon profitieren. Sie müssen es aber auch wollen. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer (eine typisch füchsische Redensart) - oder vielleicht besser: Da liegt der Hund begraben.

Gut, dass nicht drumrum gelabert wird, sondern: „Leider halten sich bei den Bürgern in Deutschland hartnäckig viele Vorurteile gegenüber der Aktienanlage“, stellt Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Aktieninstituts (DAI), bedauernd fest. Das DAI unterstützt den Aktionstag. Bortenlänger benutzt dann eine Allegorie, die ich voll geil finde: „Ein Großteil der Bevölkerung glaubt, dass die Aktienanlage kompliziert sei, hohe Risiken berge und nur für Leute mit viel Geld geeignet sei. Dabei verhält es sich mit der Aktienanlage so wie mit dem Scheinriesen Turtur in den Geschichten von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer. Von der Ferne wirkt Turtur riesig und furchteinflößend, doch je näher man ihm kommt, desto kleiner und vertrauenserweckend wird er. Wer sich dem Thema Aktien nähert, wird dieselbe Erfahrung machen.“ Besser kann man es nicht beschreiben (ich hoffe, Ihr kennt Jim Knopf und den Scheinriesen Turtur).

Gut finde ich außerdem, dass auch der Spaßfaktor erwähnt wird, denn Aktienanlage ist keine Hexerei. Wer in der Vergangenheit sein Geld in den Dax investiert hat, konnte bei einem Anlagehorizont von 20 bis 30 Jahren jährliche Renditen von 6 bis 9 Prozent erwirtschaften! Gerne übernehme ich vom DAI die folgenden Thesen: „Wer diese Grundregeln beachtet, wird an seiner Aktienanlage viel Freude haben“:

Vor der Anlage in Aktien müssen Anleger Reserven für kurz- und mittelfristige Konsumbedürfnisse aufbauen, z.B. auf dem Girokonto, mit Tagesgeld oder festverzinslichen Wertpapieren (= Liquidität).
Das Investment in Aktien muss breit gestreut sein. Der Anleger darf nicht alles auf eine Karte (also nur eine oder sehr wenige verschiedene Aktien) setzen, damit bei wirtschaftlichen Problemen eines einzelnen Unternehmens nicht sein gesamtes Vermögen in Gefahr gerät.
Für erste Erfahrungen mit der Aktienanlage ist es sinnvoll monatlich kleinere Beträge in einen Fondssparplan oder ETFs zu investieren. Dieses kontinuierliche Vorgehen reduziert auch das Risiko, den falschen Einstiegszeitpunkt zu erwischen.
Über allem steht, dass man für Aktien eine langfristige Anlageperspektive haben sollte, um von kurzfristigen Kursschwankungen unabhängig zu sein.

Ich bitte zum zigsten Mal darum: Sagt all das Euren Verwandten, Freunden und Bekannten weiter, verklickert ihnen, wie sinnvoll die Aktie ist! Helft mit bei der Aufklärung und betätigt Euch sozusagen als „Aktien-Missionare! Das bringt mehr als ein Tag der Aktie.

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