Die Finanzkrise ist vorbei! - Wo sind denn die Weltuntergangspropheten ?

Harald Weygand · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nikkei225 - WKN: 969244 - ISIN: XC0009692440 - Kurs: 15.760,00 Punkte (Deutsche Bank Indikation)

Ende eines Jahres veröffentlichen die großen Investmenthäuser ihre Ausblicke für das jeweilige Folgejahr, so auch geschehen Ende 2013. Der Grundtenor ist durchweg positiv, aber nicht euphorisch. Insofern läßt sich der Grundkonsens, dass es in der Tendenz an den Aktienmärkten weiter hoch-, bei den US Staatsanleihen hingegen leicht nach untengehen könnte, nicht als Kontraindikator werten.

Seit Ende der 1990er Jahre liegt eine sehr starke Volatilität vor. Die Internetblase ist geplatzt, die US Immobilienblase ebenso. Bankenkrise und Staatsverschuldungskrise werden seit 2008 verdaut. Die Gorillas am Markt sind weltweit die Notenbanken, vor allem aber die US Notenbank FED unter Bernanke, jetzt Yellen. Der neue Bullenmarkt seit 2009 ist liquiditätsgetrieben, QE Programme der FED sei dank. Das Jahr 2014 wird dadurch gekennzeichnet sein, dass die FED vorsichtig schrittweise die Liquiditätsflut verringern wird. Janet Yellen wird aber sicherlich ein Exempel statuieren. Und zwar dahingehend, dass mit ihr ebenso wenig zu spaßen ist, wie zuvor mit Bernanke. Die Börsenweisheit "Never fight the FED" hat sich in den zurückliegenden Jahren als nach wie vor aktuell erwiesen. An ein Leerverkaufen der Aktienmärkte denkt heute kaum noch jemand.

Die Skepsis ist einer soliden positiven Grundstimmung unter den Analysten gewichen. Ende 2013 kam das erste Mal ein institutioneller Researchreport der japanischen Investmentbank Nomura heraus, der sinngemäß den folgenden Titel trug: "Hallo Leute. Falls ihr es noch nicht gemerkt habt, die Finanzkrise ist soweit gemeistert. Der Tornado ist weitergezogen." Um ehrlich zu sein. Ich erwarte, dass sich in 2014 und 2015 weitere Investmenthäuser zu einer solchen forcierten Aussage hinreißen lassen werden. Zeitgleich dürfte es um die Crashpropheten, die den Untergang des Finanzsystems herbeizetterten, ruhiger geworden. Fakt ist, dass das Finanzsystem nicht zusammengebrochen ist. Weitere Stimmungsaufhellung unter den Auguren könnte also angesagt sein.

Ich bin normalerweise kein großer Fan von Jahresprognosen. Vor allem nicht von Prognosen, deren Abgabetermin jeweils mindestens der 31.12. eines Jahres ist und die Kursziele für genau das Ende des zu prognostizierenden Jahres vorsehen. Der Grund ist einfach. Als Trader und Charttechniker ist man auf die jeweils vorliegende Signallage angewiesen. Ausgangspunkt einer Analyse sollte nicht das Wunschdenken des Publikums sein, sondern eben die (chart)technische Signallage.

Nicht selten erreichen meine Kollegen und mich Anfragen von Anlegern, wo denn die Kursziele für eine bestimmte Aktie für die nächsten 2 Jahre liegen würden. Man wolle in diese Aktie einsteigen und man habe einen Anlagehorizonat von rund 2 Jahren. Also her damit, mit dem Kursziel. Diesen Anlegern müssen wir erst einmal die Sensorik zurechtrücken. Nicht Sie mit ihrer Wunschvorstellung, sondern der Märkte mit den Fakten bestimmen die Richtung. Es kann also durchaus sein, - meistens ist es so! -, dass wir für besagte, erfragte Aktie lediglich eine kurzfristige oder mittelfristige Prognose erstellen können. Manchmal läßt sich ein mittelfristiges, aber kein kurzfristiges Ziel ermitteln. Das gibt es auch. Nun, wenn zu Beginn eines Jahres keine verwertbare Signallage vorliegt, läßt sich auch kein Jahresausblick erstellen. Aber keine Sorge. Es liegt für 2014 eine gute Signalkonstellation vor!

In meiner Kolumne hier auf Onvista werde ich in den kommenden Wochen peu a peu meinen Jahresausblick 2014 für die Finanzmärkte veröffentlichen. Heute beginne ich mit dem Ausblick auf einen Index, bei dem die charttechnische Signallage, aber auch die der Makro-Ökonomie ziemlich eindeutig ist. Es soll um den japanischen Leitindex, den Nikkei 225 gehen. Die japanische Notenbank (BoJ) fährt seit 2013 eine ähnlich aggressive Geldpolitik wie ihr US Pendant. Marktteilnehmer erwarten, dass die BoJ im April 2014 das QE Programm sogar nochmals intensivieren könnte. Ende 2012 hatten wir den Nikkei als Top Pick für das Jahr 2013 vorgestellt. Der Titel der Meldung lautete: "Nikkei 255 - Japan wird 2013 mit einem Paukenschlag zurückkehren". Tatsächlich ist der japanische Akienmarkt in 2013 einer der am stärksten performenden Märkte gewesen.

Nikkei 225 - Die Prognose für 2014

Der ersten fulminanten Rally im ersten Halbjahr 2013 hatte sich eine einige Monate andauernde Seitwärtskorrektur vom so genannten steigenden und damit bullischen Dreieckstyp entwickelt. Der Preisanstieg über 14.800 Punkte war aus Sicht der technischen Analyse entscheidend. Seit 14.11. liegt zudem ein neues starkes mittelfristiges Kaufsignal vor.

Über verschiedene Projektionsverfahren lassen sich für das Jahr 2014 Kursziele bei 18.300 und 20.000 Punkte ermitteln. Beachten Sie, dass der Nikkei in der Vergangenheit nicht selten autark Kursgeschehen produziert hat. Es liegt also über weite Strecken keine positive Korrelationen zu Indizes wie DAX und Dow Jones vor. Schließen Sie also bitte nicht von der Nikkei Prognose auf die für DAX und Dow Jones.

Auf den Nikkei bieten die Emittenten eine wohlfeil sortierte Palette strukturierter Produkte (Zertifikate) an. Hier auf Onvista haben Sie die Möglichkeit, komfortabel eben nach solchen zu suchen.

Wie sah mein Jahresausblick 2013 aus ?

War die Prognose für 2013 korrekt ?

Der Nikkei sollte mit einem Paukenschlag zurückkehren, der Yen sollte abwerten, DowJones, S&P 500 Index, Nasdaq100, Internetsektor, Biotechsektor, Bankensektor sollten deutlich ansteigen und US Staatsanleihen deutlich fallen. Die Gros der Prognosen, die wir am 06.01.2013 Jahres veröffentlichten, hat sich als richtig erwiesen.

Eine klare Fehlprognose liegt beim Gold vor.

Ich habe Ihnen eine Kopie meines Jahresausblicks 2013 angehängt, damit Sie sehen, was Sie in den kommenden Wochen erwartet.

Herzlichst,

Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse

Anbei als Kopie die Jahresprognose 2013 :

Prognose für 2013 - Zunächst (!) starke Rallys - Kaufen!

06.01.13 18:00

Noch vor 14 Tagen war die Erstellung eines Jahresausblicks 2013 schwierig, der Markt behielt sich kurzfristig "alles" vor. Zum Ende dieser Woche liegt endlich wieder eine solide, gut verwertbare Signallage vor. Die Märkte befinden sich im Risk on Modus, europäische Aktien werden bevorzugt gekauft, aber auch die US Indizes brechen nach oben aus. Der Währungsmarkt ist durch einen gewaltigen Knall im Yen gegenüber anderen Währungen gekennzeichnet, der Yen wertet stark ab. Das hat zur Folge, dass der Nikkei 225 endlich relevant anziehen kann. Das Kapital scheint langsam, aber sicher aus den Bonds herauszugehen. Bund Future, 10year Treasury Notes und US Treasury Bonds beginnen nach unten wegzukippen, die Renditen ziehen zeitgleich an.

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in einigen der in dieser Analysenserie besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert; und zwar in Euro-Dollar (EUR/USD), Apple, IBEX35, Gold und Amex Gold Bugs Index.

Bisher habe ich mich lediglich in Bezug auf Yen und Nikkei mit forciert formulierten mittelfristigen Prognosen aus der Deckung gewagt. In 2013 ist demzufolge mit einer weitergehenden gewaltigen Yen-Abwertung zu rechnen, - also starke Aufwärtstrends in USD/JPY und EUR/JPY -, und mit einer Rally im Nikkei.

Nikkei 255 - Japan wird 2013 mit einem Paukenschlag zurückkehren

EUR/JPY - Kann mir jemand sagen, was da los ist ?

USD/JPY - Rallywert in 2013 - Achtung!

Außerdem wies ich darauf hin, dass Euro-Dollar (EUR/USD) für 2013 zunächst (!) mein Lieblingswert sei. S. Analyse anbei.

EUR/USD - Zunächst mein Lieblings-Basiswert 2013

Nun. Die Ankündigung der US Notenbank FED, das milliardenschwere Anleihenkaufprogramm (QE3) doch nicht "unlimited" zu fahren, nur bis Ende dieses Jahres, hat kurzfristig Unruhe in Euro und US-Dollar gebracht. Anbei die letzten Kurz-Kommentierungen. Innerhalb weniger Handelstage waren wir erst Euro-Dollar long, verkauften mit -17%, dann Euro-Dollar short, verkauften mit +83% und sind seit Freitag Abend wieder long. Kurzum, Euro-Dollar läßt sich derzeit kurzfristig lesen, - eine 1-3tägige Kurserholung ist wahrscheinlich, mittelfristig steht jetzt aber ein Richtungsentscheid an. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Markt das erstmalige leichte Daumenschraubenanziehen durch die FED dahingehend interpretiert, dass sie den Markt für stark genug hält, es langsam selbstständig wieder zu schaffen.

EUR/USD - Euro besser als ein Kaninchen im ... 04.01.2013, 20:00 Uhr

Zum DAX läßt sich aus technischer Sicht festhalten, dass er weltweit im Hinblick auf die mittel- und langfristigen Kursmuster zu den stärksten gehört, in Europa sowieso. Da ich heute wieder eine Vielzahl anderer großer Basiswerte chartechnisch kommentiere, möchte ich einfach die letzte DAX Analyse verlinken. Nach oben ist der DAX offen! Einige Textpassagen weiter unten werden Sie sehen, dass das charttechnische Kursziel für den Dow Jones im Verlauf dieses Jahres bei 14.400 Punkten und für den S&P 500 Index bei 1.620 Punkten liegt. Das bedeutet für den DAX aufgrund der positiven Korrelation und der relativen Stärke mittelfristig hohes Aufwärtspotential.

DAX - Bullen gallopieren Anfang 2013 frohen Mutes los

Eurostoxx: 2709 Punkte

Seit einigen Wochen bricht der Index aus seiner seit September 2011 bestehenden breiten Schiebezone nach oben aus. Der Anstieg über den 2.600er Widerstand ist unter preislichen und zeitlichen Gesichtspunkten nachhaltig. Es liegt ein mittelfristiges Kaufsignal mit Kurszielen von 2.717, 2833 und anschließend bis zu 3.077 Punkten vor.

In dem Zusammenhang anbei der Link zu meiner Kurzanalyse des spanischen Leitindex IBEX35 :

IBEX35 - Der Spanier bricht massiv nach oben aus

DowJones: 13.435 Punkte

Mittelfristig kann das schon mehrfach genannte Kursziel bei 14.400 Punkten wieder ins Spiel gebracht werden. Der beigefügte Chart zeigt übrigens den Bullenmarkt seit März 2009 in voller Länge.

Der Dow Jones Transportation Index bestätigt die Stärke des breiten US Aktienmarkts. Seit 4 Wochen bricht der Transportation aus seiner einjährigen bullischen Flaggenkorrektur regelkonform nach oben aus. Ein mittelfristiges Kaufsignal liegt vor.

S&P 500 Index: 1.466 Punkte

Mittelfristiges Kursziel: Bis zu 1.620 Punkte

Russell 2000: 879 Punkte

Der Index ist das Pendant zum MDAX in Deutschland.

Mittelfristig liegt das charttechnische Kursziel bei ca. 1.000 Punkten. S. blauer prognosepfeil in der Chartgrafik. Anschließend im "good case" Scenario könnte es sogar in Richtung 1.130 Punkte hochgehen. Der Russell 2000 gehört zu den stärkeren Indizes in den USA.

Nasdaq100: 2.274 Punkte

Mittelfristige charttechnische Kursziele liegen bei 2.900 und anschließend bis zu 3.070 Punkten.

Amex Internet Index: 336 Punkte

Von den Sub-Indizes aus dem Technologiesektor gefällt mir der Internet Index besonders gut. Seit 2010 hat sich ein riesiges steigendes, bullisches Korrekturdreieck ausgebildet, das den Index mittelfristig nach oben drückt. Bei ca. 330 Punkten liegt der Buy Trigger, der zum Ende dieser Woche nach oben durch ist. Der Index steht kurz davor mittelfristig, also mehrmonatig nach oben durchzustarten; mit Kurszielen von 385 und langfristig 440 Punkten.

Amex Biotech Index: 1.615 Punkte

Hierbei handelt es sich um den technisch stärksten Index aus den USA. Die Finanzkrise ist an dem Index völlig spurlos vorbeigegangen, er fräst sich von einem Allzeithoch zum nächsten. Mittelfristige charttechnische Kursziele liegen bei 1.750 und 2.000Punkten im Markt.

US Bankindex: 53,73 Punkte

S. auch hier der blaue Prognosepfeil, der ganz grob die erwartete mittelfristige Verlaufsrichtung anzeigt. Im September 2011 hat der Index ein großes intermediate low ausgebildet, das den Index mittelfristig nach oben hebelt. Mittelfristige charttechnische Kursziele liegen bei 62 Punkten, dann muß man weitersehen. Ein nachhaltiger Anstieg über die 58er Marke würde ein größeres Kaufsignal in Richtung 83 Punkten auslösen. Ja, im Bankensektor läuft ein größeres Revival!

US Staatsanleihen mit 10jähriger Laufzeit: 131,165 Punkte

Dieses volatile Hin- und Hergeschiebe in 2012 kann aus heutiger Sicht als ein Trendwendeprozess, - 2 direkt hintereinander geschaltete SKS Formationen -, interpretiert werden. Korrekturpotential ist möglich in Richtung 128 Punkte, später 125 Punkte.

US Staatsanleihen mit 30jähriger Laufzeit: 144,16 Punkte

Korrektur zunächst bis 135 Punkte ...

Gold: 1.657 $

Bei 1.630 $ liegt eine wichtige Unterstützung im Markt, auf der der Rücklauf beendet werden kann.

Dennoch läßt sich nicht ausschließen, dass Gold im schlechteren Fall doch nochmals bis 1.535 $ korrigieren kann.

Übergeordnet bleibe ich für Gold bullisch. S. blauer Prognosepfeil.

Herzlichst,

Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

(© BörseGo AG 2014 - Autor: Harald Weygand, Head of Trading bei GodmodeTrader)

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