Enttäuschte Anleger drücken Zalando ans MDax-Ende

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Umsatz steigt kräftig, doch der Gewinn bleibt hinter den Erwartungen zurück. Aktien von Zalando verlieren daraufhin deutlich. Analysten bleiben dennoch optimistisch.

Eine schlechtere Zahlungsmoral seiner Kunden hat Zalando ausgebremst. Der Umsatz des Mode-Versandhändlers kletterte in den Monaten April bis Juni zwar um 33 Prozent bis 35 Prozent auf 727 Millionen bis 738 Millionen Euro. Zugleich könnte das Ergebnis aber unter das Niveau des Vorjahres sinken. Nach ersten Berechnungen wird das bereinigte Ebit im zweiten Quartal zwischen 22 und 37 Millionen Euro liegen. Im Vorjahr sind es 35 Millionen Euro gewesen.

Zalando begründet den möglichen Ergebnisrückgang mit höheren Zahlungsausfällen. Viele Kunden würden zudem nach wie vor mit Rechnung zahlen. Dadurch können zusätzliche Kosten etwa für Mahnungen anfallen. Die Marge, also das, was vom Umsatz als Gewinn hängen bleibt, dürfte daher von 6,4 Prozent aus dem Vorjahr auf 3 Prozent bis 5 Prozent sinken. Genaueres dazu soll es bei der planmäßigen Vorlage der Quartalsbilanz am 13. August geben.

Die unter Druck stehende Marge nahmen zahlreiche Anleger zum Anlass, um sich von Zalando-Aktien zu trennen. Die Papiere des MDax-Unternehmens gaben am Dienstag um rund 5 Prozent nach und fielen auf 31,80 Euro. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Die Anleger seien enttäuscht, dass Zalando die hohen Erwartungen an das laufende Quartal nicht erfüllen habe.

Analysten bleiben zuversichtlich

Trotz der enttäuschenden Zahlen bleiben Analysten aber optimistisch gestimmt. Nach Auffassung von Volker Bosse von der Baader Bank unterschätzten viele Marktteilnehmer das Margenpotenzial des Unternehmens. In Zukunft werde Zalando mehr als ein reiner Online-Store sein, schrieb er. Zalando gehe den gleichen Weg wie der weltgrößte Online-Händler Amazon, sagte ein weiterer Börsianer. Gewinne seien erst einmal nicht so wichtig für das Management. Marktanteile und Größe seien das, was auch für viele Investoren zähle.

Die im Herbst für 21,50 Euro das Stück an die Börse gebrachte Papiere hatten seit Mitte März deutlich an Wert gewonnen und in der Erwartung starker Zahlen erst in der vergangenen Woche ein Rekordhoch von 33,90 Euro erreicht.

OnVista/dpa-AFX
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