Euro erholt sich von kräftigen Verlusten
Der Kurseinbruch war deutlich, aber nur kurz. Die Griechenland-Eskalation hat den Euro nur vorübergehend belastet. Bereist am Montagvormittag legte er wieder zu.
Der Euro hat die Eskalation in der Griechenland-Krise gut verkraftet. Nach den dramatischen Ereignissen am Wochenende war die Gemeinschaftswährung in der Nacht zu Montag noch massiv unter Druck geraten. Am frühen Montagmorgen wurde der Euro mit weniger als 1,10 US-Dollar gehandelt. Seinen tiefsten Kurs hatte er bei 1,10955 Dollar markiert. Im weiteren Handelsverlauf jedoch konnte sich die europäische Gemeinschaftswährung von den Verlusten erholen. Der Euro kletterte auf rund 1,11 Dollar und damit in Richtung des Schlusskurses vom vergangenen Freitag.
Bereits am Montagmorgen hatten Devisenexperten dem Euro eine Erholung vorhergesagt. Es handle sich um eine “sichtbare aber nicht massive Euroschwäche”, kommentierte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank die Kursabschläge. Der Euro habe Erholungspotenzial, da bald deutlich werden sollte, dass ein Kollaps der Gemeinschaftswährung nicht bevor steht. Leuchtmann verweist auf die Rettungsinstrumente der EZB. Die Kursbewegung anderer Währung zeige zudem das die Risikoaversion kaum zugenommen habe.
Skeptischer jedoch hatte sich Devisenstratege Athanasios Vamvakidis von Merrill Lynch geäußert: “Diese Ereignisse werden zu einer Wiederaufnahme des Abwärtstrends beim Eurokurs führen.” Der Zeitpunkt des Referendums dürfte die Fähigkeit der EU, entscheidende Maßnahmen zu ergreifen, behindern. Für den kommenden Sonntag hatte Ministerpräsident Alexis Tsipras überraschend eine Volksabstimmung über von den Gläubigern geforderte Reformmaßnahmen angekündigt.
OnVista/dpa-AFX
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