Euro nähert sich langjährigem Tiefststand

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20 Prozent hat der Euro gegenüber dem US-Dollar seit Mai verloren. Mittlerweile notiert der Dollarkurs so niedrig wie seit über zehn Jahren nicht. Und am Mittwoch ging es erneut abwärts.

Der Euro bleibt weiter unter Druck. Gegenüber dem US-Dollar sank die Gemeinschaftswährung am Mittwoch leicht auf 1,1115 US-Dollar und näherte sich damit dem langjährigen Tiefststand. Anfang des Jahres notierte der Euro noch bei 1,20 Dollar, musste im Verlauf des Januars jedoch einen deutlichen Wertverlust hinnehmen und fiel am 25. Januar auf 1,10 Dollar - so niedrig war der Dollarkurs seit über zehn Jahren nicht gewesen.

Obwohl sich die wirtschaftlichen Aussichten für den Euro-Raum aufgehellt haben, verliert die Gemeinschaftswährung damit weiter an Boden gegenüber dem US-Dollar. “Die konjunkturellen Sorgenfalten sind zuletzt etwas kleiner geworden, nachdem sich einige Stimmungsbarometer verbessern oder im Expansionsbereich verharren konnten”, schrieb Helaba-Analyst Ralf Umlauf in einem Kommentar. Der Experte gehtjedoch davon aus, dass sich die Euro-Bullen im Vorfeld der EZB-Ratssitzung am Donnerstag bedeckt halten dürften.

Hinweise auf den Zeitpunkt der geplanten Zinserhöhung in den USA erhofften sich die Anleger von der ADP-Beschäftigtenumfrage, die einen ersten Vorgeschmack auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag gibt. Analysten rechneten im Schnitt im Februar mit einem Plus von 220.000 Stellen nach 213.000 Stellen im Vormonat. “Eine Reaktion am Devisenmarkt wäre wohl nur dann zu erwarten, wenn die Daten massiv enttäuschen. Dann könnten Skeptiker bereits wieder erste Zweifel an der Performance des US-Arbeitsmarktes anmelden”, schrieb Commerzbank-Analyst Lutz Karpowitz in einem Kommentar.

Die US-Notenbank will die Zinsen nur dann anheben, wenn sich die US-Wirtschaft nachhaltig erholt. Die Märkte rechnen bislang damit, dass die Zeit des billigen Zentralbankgeldes in den USA frühestens Mitte des Jahres zu Ende gehen wird.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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