Euro rutscht Richtung Jahrestief

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Der Euro nähert sich weiter seinem bisherigen Jahrestief. Die jüngsten Äußerungen der US-Notenbank haben die Gemeinschaftswährung in dieser Woche deutlich unter Druck gesetzt. Seit dem Frühjahr hat der Euro gegenüber dem US-Dollar bereits massiv an Wert verloren.

Die jüngsten Aussagen der US-Notenbank haben den Euro in Richtung seines Jahrestiefstandes gedrückt. Nach zwei Verlusttagen in Folge notierte die europäische Gemeinschaftswährung am Freitag bei 1,1226 US-Dollar und damit nur noch knapp unter dem bisherigen Tiefstand von 1,225 US-Dollar.

Zur Wochenmitte hatten die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank die Gemeinschaftswährung unter Druck gesetzt. Die Fed hatte da zwar ein etwas langsameres Zinserhöhungstempo angekündigt. “Man geht jetzt am Markt von einer ersten Zinsanhebung im Juni aus”, sagte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. Viele Anleger hätten allerdings einen noch späteren ersten Schritt erwartet. Steigende Renditen von US-Staatsanleihen sowie guten Konjunkturdaten in den USA hatten den Euro zusätzlich belastet.

Zudem hat die schweizerische Nationalbank zur Verteidigung des wankenden Mindestkurses von 1,20 Franken je Euro, einen negativen Zins für Banken angekündigt, falls diese ihr Guthaben bei der Notenbank anlegen. “Diese Entscheidung kann als Vorbereitung auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die EZB interpretiert werden”, sagte Leuchtmann. Die EZB könnte nach Einschätzung vieler Experten mit dem Kauf von Staatsanleihen im Januar beginnen. “Dass dies offenbar von der SNB ebenso gesehen wird, bestärkte die Erwartungen”, sagte Leuchtmann.

Durch die geldpolitische Lockerung der EZB hat der Eurokurs in den vergangenen Montan deutlich an Wert gegenüber dem US-Dollar eingebüßt. Seit seinem Jahreshöchststand beträgt der Verlust rund 12 Prozent. Im Frühjahr noch gab es für einen Euro fast 1,40 US-Dollar.

OnVista/dpa-AFX
Foto: Konstantin Chagin/shutterstock.com

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