Fahrradhersteller Mifa ist insolvent

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Fahrradbauer Mifa ist insolvent. Das krisengeschüttelte Unternehmen aus Sangerhausen hat beim zuständigen Amtsgericht Halle (Saale) einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung  beantragt. Das operative Geschäft von Mifa soll aber wie geplant weiterlaufen.

Zuvor hatte der Fahrradbauer in einer Pflichtmitteilung bereits eine existenziellen Krise vermeldet. Nach derzeitiger Einschätzung war das Eigenkapital von Mifa bereits Ende Juni negativ, teilte das Unternehmen mit. Zu den Großaktionären des absatzstärksten deutschen Fahrradproduzenten, der rund 800 Mitarbeiter beschäftigt, gehört AWD-Gründer Carsten Maschmeyer.

Die Mitteldeutsche Fahrradwerke AG ist der absatzstärkste deutsche Fahrradhersteller. Das Unternehmen hatte aber im vergangenen Jahr mehr als 13 Millionen Euro Verlust erwirtschaftet. Zudem wurde eine fehlerhafte Bilanzierung bekannt. Hoffnungen wurden auf den indischen Fahrradhersteller Hero Cycles gesetzt, der einen Einstieg unter bestimmten Voraussetzungen angekündigt hatte. Diese Hoffnungen haben sich aber offenbar zerschlagen.

Bislang sei von Hero Cycles kein Geld geflossen, weil unter anderem die Anleihengläubiger noch einen angekündigten Forderungsverzicht beschließen müssen, erklärte ein Sprecher. “Trotz intensiver Verhandlungen mit den Verantwortlichen von Hero ist es bislang nicht gelungen, bei einem wesentlichen Bestandteil der Vereinbarung zu einer abschließenden Lösung zu gelangen”, sagte Mifa-Alleinvorstand Stefan Weniger.

Mit dem Insolvenzantrag soll nach Unternehmensangaben die Restrukturierung mit aktuell rund 600 Mitarbeitern in Eigenregie des Managements fortgesetzt werden. Die Löhne und Gehälter seien für drei Monate über die Bundesagentur für Arbeit gesichert.

OnVista/dpa-AFX
Foto: Eugene Sergeev/shutterstock.com

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