Gebt Euer Geld aus!

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo, Leute! Was ist aus dem German Gejammere über steigende Spritpreise, teures Gemüse und einer gefühlten Inflation geworden, die weit über der offiziellen Statistik liegt? Wo sind die Warnungen vor einem starken - und politisch gewollten - Anstieg der Inflation in den kommenden Jahren, weil nur so (wenn überhaupt) ein Abbau der irre hohen Staatsschulden möglich sei? Auf einmal sieht alles ganz anders aus. Nach den schlimmen Erfahrungen der Japaner gab es zwar schon im vergangenen Jahr erste Sorgenfalten wegen einer zu niedrigen (!) Inflation. Jetzt machen sich alle - insbesondere unsere Währungshüter - ernste Gedanken über die gegenteilige Gefahr: Die nennt man Deflation. Sie ist viel gefährlicher. Und man hat wenig Erfahrung, wie man sie sinnvoll bekämpfen kann.

Deflation heißt vereinfacht anhaltend sinkende Preise - hey, das klingt doch gut, oder? Nee, die Leute nutzen das nicht, sondern warten darauf, dass es noch billiger wird. Eine fatale Spirale. Man braucht kein BWL-Studium, um sich auszumalen, was das für die Unternehmen bedeutet - die verdienen weniger, investieren weniger, bauen die Mitarbeiterzahl ab, also weniger Kaufkraft der Bevölkerung - Konjunktur im Eimer. Ein furchterregendes Szenario. Aber noch ist es ja nicht soweit. Und wir alle sollten hoffen, dass es nicht so weit kommen wird und die Preise wieder langsam steigen. Die EWU-Inflationsrate war im Juli auf 0,4% gefallen. Im August sogar auf 0,3 Prozent, wie am Freitag mitgeteilt wurde. Dies ist der niedrigste Wert seit Oktober 2009! Die Europäische Zentralbank schlägt Alarm, hält die Konjunktur für gefährdet, wird demnächst sicher noch mehr Geld in die Märkte pumpen. Und die Wirtschaft hat Angst, als indirekte Folge der Ukraine-Krise und der Ost-West-Spannungen könnte das richtig schlimm werden, was jetzt noch relativ harmlos ist.

Seit ein paar Tagen wissen wir, dass sich auch die Bundesbürger ernste Sorgen über die wirtschaftliche Zukunft machen. Das hat sich bisher kaum auf die Konsumbereitschaft ausgewirkt. Der deutliche Anstieg der Sparneigung gilt jedoch als ein Hinweis darauf sein, dass die Verbraucher künftig etwas vorsichtiger sein werden könnten. Deshalb will ich Euch, meine Freunde, nicht wieder Aktien oder Gold empfehlen, sondern Autos, Elektrogeräte, Möbel, Klamotten usw. Tragt mit dazu bei, dass es zu keiner Deflation kommt, sondern sich unsere Wirtschaft weiter erholt! Gebt Euer Geld aus (mach doch auch Spaß)! Konkrete Empfehlung gefällig? Nach der neuen Stromspar-Regelung durch die regulierungssüchtige EU werden Power-Staubsauger, die künftig nicht mehr produziert werden dürfen, besonders attraktiv. Ich habe gerade einen bestellt.

boersenfuchs@onvista.de

Meistgelesene Artikel