Gerresheimer kappt Prognose – Aktien rutschen ans MDax-Ende

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Kein guter Tag für Gerresheimer. Der Verpackungsspezialist muss seine Prognose für das Gesamtjahr runterschrauben. Aktien von Gerresheimer verlieren daraufhin deutlich und rutschten bis ans MDax-Ende.

Ein Dämpfer im dritten Quartal rüttelt die die Prognose von Gerresheimer für das laufende Jahr durcheinander. “Wir sind im dritten Quartal solide, wenn auch etwas langsamer als ursprünglich angenommen, gewachsen”, sagte Konzernchef Uwe Röhrhoff. Ein schwieriges Marktumfeld in den USA und in Osteuropa im Zuge der Ukraine-Krise belasten die Geschäfte des Verpackungsspezialisten. Aktien von Gerresheimer verloren am Mittwochvormittag rund vier Prozent.

Sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis ruderte der MDax -Konzern zurück. Das Umsatzplus dürfte im bis Ende November laufenden Geschäftsjahr 2013/2014 bei konstanten Wechselkursen rund 4 Prozent betragen. Bisher hatten die Düsseldorfer einen Anstieg von 4 bis 6 Prozent erwartet. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) dürfte bei 255 bis 258 Millionen Euro liegen, nach bisher angepeilten 250 bis 265 Millionen Euro.

Finanzmarkt reagiert verschnupft

Die Aktien von Gerresheimer sackten im frühen Handel deutlich ab und notierten bei etwas unter 49 Euro. Im September lag der Kurs noch bei rund 57 Euro. Händler und Analysten zeigten sich von der Entwicklung in ersten Reaktionen enttäuscht. Laut DZ-Bank-Analyst Sven Kürten liegt der eingeengte Ausblick für das operative Ergebnis etwas unter den Erwartungen.

Trotz des Dämpfers gibt sich die Konzernführung zuversichtlich. “Die gute Nachfrage nach unseren Produkten hält an”, sagte Unternehmenschef Röhrhoff. Getragen von einer starken Nachfrage nach Kunststoffverpackungen für die Pharmaindustrie legte der Umsatz um Schwankungen der Wechselkurse bereinigt im dritten Quartal um 3,2 Prozent zu. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg im dritten Quartal allerdings nur minimal um 0,8 Prozent auf 62,1 Millionen Euro zu.

US-Geschäft stottert

Gerresheimer produziert mit über 11.000 Mitarbeitern Spezialprodukte aus Glas und Kunststoff für Pharma- und Healthcare-Industrie. Dazu gehören Arzneimittelfläschchen, Medikamenten-Verabreichungs-Systeme, Spritzensysteme, Insulin-Stifte und Inhalatoren.

Einen Umsatzrückgang verzeichnete Gerresheimer im Bereich der Primärverpackungen aus Glas. Dies war vorrangig auf Bestandsreduzierungen einiger US-amerikanischer Pharmakunden zurückzuführen. Zudem wurde im dritten Quartal in den USA weniger Pharmaglas ausgeliefert, da einige Pharmaunternehmen wegen regulatorischer Auflagen ihre Produktion vorübergehend einstellen mussten.

OnVista/dpa-AFX

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