Gespannte Stimmung vor US-Zinsentscheid

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Dax startet am Mittwoch mit Kursgewinnen. Gute Vorgaben aus den USA liefern zwar freundliche Impulse. Mit Spannung warten Anleger weltweit indes auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, der am Abend verkündet wird.


Deutliche Gewinne an der Wall Street sorgen am Mittwoch auch am deutschen Aktienmarkt für gute Stimmung. Der Dax legte zum Handelsauftakt zu und stieg um über 0,4 Prozent. Als weitere Kursstütze sahen Händler einen Bericht in der “Welt”, dem zufolge die Europäische Zentralbank (EZB) den Kauf riskanter Wertpapiere plant.

Hoffnungen auf anhaltende Unterstützung durch die Geldpolitik hatten den US-Leitindex Dow Jones Industrial am Vorabend auf ein weiteres Rekordhoch geschoben. Am Ende verzeichnete der Leitindex ein Plus von 0,59 Prozent auf 17.131,97 Punkte. Der so wichtige, weil marktbreite S&P 500 nahm ebenfalls wieder Kurs auf den jüngsten Höchststand, und ging wie auch die Nasdaq-Indizes nahe des Tageshochs aus dem Handel.

Anleger spekulierten, dass die US-Notenbank den Leitzins nach dem Ende der konjunkturstützenden Anleihekäufe eher später als früher wieder erhöhen wird. Das Ergebnis der Fed-Sitzung ist am Abend das Top-Ereignis des Tages. Am Vormittag sollten zudem die Verbraucherpreise der Eurozone im Auge behalten werden und am Nachmittag die US-Leistungsbilanz und Immobiliendaten.

Geldspritze in China

Die Investoren sehen sich Händlern zufolge auch durch jüngste Nachrichten aus China in ihrer optimistischen Haltung bestätigt. Laut einem Medienbericht hat die chinesische Zentralbank den fünf größten Banken des Landes weitere Liquidität zur Verfügung gestellt, um das Wirtschaftswachstum zu fördern.

Die Notenbank People’s Bank of China werde den fünf größten Geldhäusern des Landes jeweils 100 Milliarden Yuan überweisen, berichtet das Nachrichtenportal “sina.com” am Mittwoch und berief sich auf den Bankenexperten Qiu Guanhua von Guotai Junan Securities. Die Gesamtsumme von 500 Milliarden Yuan (etwa 81 Milliarden US-Dollar) fließe in Form von dreimonatigen Kreditgeschäften an die Institute, hieß es weiter.

Tokio kaum verändert

Die Aktienbörsen in Tokio haben am Mittwoch indes wenig verändert tendiert. Die Anleger würden sich vor der im späteren Tagesverlauf erwarteten US-Zinsentscheidung zurückhalten, sagten Händler. Der Tokioter Leitindex Nikkei der 225 führenden Werte beendete den Vormittagshandel mit einem Plus von 0,1 Prozent bei 15.928 Punkten. Der breiter gefasste Topix gab indes 0,1 Prozent nach auf 1309 Zähler.

Eine Hiobsbotschaft muss unterdessen Sony vermelden. Der japanische Elektronik-Riese rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem drastisch höheren Verlust. Die Prognose wurde am Mittwoch auf ein Minus von 230 Milliarden Yen (rund 1,66 Mrd Euro) angehoben. Erst vor zwei Monaten hatte Sony für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr noch rote Zahlen von 50 Milliarden Yen in Aussicht gestellt. Sony-Aktien rauschen prompt in den Keller.

OnVista/dpa-AFX
Foto: isak55/shutterstock.com

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