Gute Vorgaben für den Dax – Deutsche Bank unter Beobachtung

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Für die weltweiten wichtigsten Börsen ging es jüngst deutlich nach oben. Die Hoffnung richtet sich dabei auf eine weitere lockere US-Geldpolitik. Auch der Dax dürfte am Mittwoch fester in den Handel starten. Ganz anders die Deutsche Bank, deren Aktien schon vor Börsenstart zu den Verlieren gehörten.

Die US-Notenbank sorgt mal wieder für Spannung. Heute gibt die Federeal Reserve ihre Entscheidung über die weitere Entwicklung der Geldpolitik bekannt. Die Finanzmärkte erhoffen sich nach der zweitägigen Sitzung der Notenbanker neue Hinweise auf den Zeitpunkt der ersten Leitzinserhöhung in den USA seit acht Jahren. Weiterhin gehen die meisten Anleger aber davon aus, dass die Fed erstmals Mitte 2014 den Zins anheben könnte.

Börsen vor Fed-Entscheidung im Plus

Die Hoffnung auf eine weitere lockere US-Geldpolitik hatte am Dienstag den US-Börsen Auftrieb verliehen. Die gute Laune amerikanischer Konsumenten und erfreuliche Quartalszahlen wirkten ebenfalls kurstreibend. Der Dow Jones konnte erstmals seit Monatsanfang wieder über 17.000 Punkten schließen. Auch die asiatischen Börsen befinden sich vor der Fed-Entscheidung im Aufwind.

Für Enttäuschung unter US-Anleger hatte dagegen Facebook gesorgt. Dabei lief es beim größten sozialen Netzwerk zuletzt besser als erwartet – die Werbeeinnahmen sprudeln, vor allem im umkämpften Mobilgeschäft. Im dritten Quartal lag der Nettogewinn bei 806 Millionen Dollar (633 Mio Euro). Nachdem Finanzchef David Wehner jedoch ankündigte, dass die Kosten und Ausgaben im kommenden Jahr um 55 bis 75 Prozent steigen könnten, fiel die Facebook-Aktie nachbörslich um rund sieben Prozent.

Deutsche Aktien fester erwartet

Der Dax dürfte am Mittwoch zunächst seine Klettertour fortsetzen. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex vor Börsenstart rund 0,4 Prozent höher. Am Tag zuvor hatten überwiegend positive Unternehmenszahlen aus Europa und den USA dem Leitindex zum Handelsschluss ein Plus von 1,86 Prozent auf 9068,19 Punkte beschert. Auch für MDax und TexDax ging es nach oben. Jedoch bewegten sich die Umsätze im gestrigen Handel auf einem äußerst niedrigen Niveau.

Alle Augen richten sich heute zudem auf die Aktien der Deutschen Bank geraten. Das größte deutsche Geldhaus musste sich für neue Strafzahlungen rüsten, worunter der Quartalsgewinn leidet. Unterm Strich stand in den Sommermonaten ein Verlust von 92 Millionen Euro, die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten summieren sich inzwischen auf rund drei Milliarden Euro. Unklar ist, wie die Anleger auf den jüngsten Quartalsverlust reagieren.

Frische Bilanzen - wenig Konjunkturdaten

 

Neben der Deutschen Bank dürften im Tagesverlauf die Bilanzen zahlreicher weiterer Unternehmen im Fokus stehen. Unter anderen legen Fiat, Total, Air France-KLM ihre Zwischenberichte vor. Im TecDax lassen sich Quiagen und Dialog Semiconductor in die Bücher schauen. Von konjunktureller Seite werden dagegen heute kaum spannende Neuigkeiten erwartet. In Frankreich werden die Zahlen zum Verbrauchervertrauen im Oktober veröffentlicht. Interessanter könnte da das werden, was heute in Brüssel besprochen wird.

Dort verhandeln die Ukraine und Russland wieder um die Zahlung von Schulden und die Gastarife in den Wintermonaten. Der scheidende EU-Energiekommissar Günther Oettinger möchte zwischen dem ukrainischen Energieminister Juri Prodan und seinem russischen Gegenüber Alexander Nowak vermitteln. Die Ukraine hofft auf eine Einigung noch vor dem Winter. Moskau beharrt auf der Begleichung ukrainischer Schulden für frühere Lieferungen.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Jorg Hackemann/shutterstock.com

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