Habt Ihr schon Hacke-und-Schaufel-Aktien?

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Immer mehr Menschen fühlen sich verarscht. Bei uns kann man über eine neue Allensbach-Studie für die SPD zusammenfassend heute lesen: „Die Stimmungslage der Bürger ist zurzeit von einer ungewöhnlichen Konstellation geprägt - Die materielle Zufriedenheit wächst, die Sorgen um die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes bewegen sich auf niedrigem Niveau, aber der Zukunftsoptimismus ist steil zurückgegangen.” Gerade, während ich das schreibe, wird unsere Kanzlerin im Bundestag gefragt, ob sie die Legislaturperiode noch beenden will.

Die Börsen-Menschen können nur noch den Kopf schütteln über die öffentlichen Äußerungen der Fed-Fuzzies. Fast täglich plädiert einer der Ami-Geldpolitiker für frühere oder spätere Zinserhöhungen. Mal so, mal so. So geht das schon seit Monaten. Heute Morgen wurden asiatische Börsen durch die Aussicht gestützt, dass der nächste Schritt nach oben so schnell nicht kommt. Gleichzeitig melden die Agenturen: John Williams, Präsident der Fed-San Francisco, hat seine Forderung nach einer schrittweisen Erhöhung des Leitzinses bekräftigt. Es mache Sinn, auf einen graduellen Pfad von Zinserhöhungen zurückzukehren, lieber früher als später.

Lieber gebe ich Euch ein paar aktuelle Empfehlungen zu Depotbeimischungen weiter, meine Freunde, die von internationalen Strategen ausgesprochen werden. Ein Thema, für das auch ich mich seit langem stark mache, sind die Wandelanleihen. Beim Anlagekapital geht es ja um Diversifikation zusammen mit einer optimalen Kombination von Rendite und Risiko. Wandelanleihen gehören dabei zu den interessantesten Bausteinen. Studien zeigen, dass Wandelanleihen gegenüber Aktien und Anleihen höhere risikoadjustierte Renditen generieren. Außerdem haben sie eine geringe Korrelation zu andere Anlageklassen. Und sie reagieren stärker auf steigende Aktienkurse als auf sinkende.

Vielleicht habt Ihr auch Lust, nach Chancen in den Schwellenländern zu graben. Für die meisten ist es aber sinnvoll, in dort spezialisierte Fonds zu investieren. Schwellenländeraktien sind förmlich in aller Munde. Sie haben sich seit ihrem Tiefstand im Januar dieses Jahres deutlich erholt. Dennoch bleiben die Bewertungen vieler Werte eher gedämpft, was eben Chancen bietet. Das gilt insbesondere für den Midcap-Bereich, da sich hier vorhandene Wachstumsaussichten (anders als bei vielen Großen) noch nicht in den Aktienkursen widerspiegeln.

Kennt Ihr „Hacke-und-Schaufel-Aktien“? Man sagt (und das war wohl auch so), dass bei einem Goldrausch die Lieferanten und Händler von Schürfwerkzeugen diejenigen waren, die am meisten Geld machten - und nicht die Goldgräber selbst. Als modernes Äquivalent für solche Geschäfte in Schwellenländern gelten Unternehmen, die sich in Trend-Sektoren bewegen oder mit „disruptivem“ Wandel beschäftigen (s. Börsenfuchs vom 24. August: „Achtung, Disruption!“). Hierzu zählen beispielsweise das Wachstum bei Elektroautos, der Trend zu industriellen Automationssystemen oder die Umstellung auf erneuerbare Energien. Dazu Beispiele internationaler Fondsmanager.

BizLink in Taiwan sind ein wichtiger Lieferant von Kabelbäumen für Tesla, einer der modernsten Hersteller von Elektroautos. Zwar ist BizLink im Vergleich zu Tesla das weniger schillernde Unternehmen, erwirtschaftet aber hohe und konstante Margen. Tesla als richtungsweisendes Unternehmen hat hingegen noch einen gewissen Weg vor sich, bis es Gewinne erzielen wird. Chroma ist ein weiteres Unternehmen, das in Emerging-Markets-Fonds zu finden ist. Ebenfalls in Taiwan ansässig, liefert Chroma Prüfeinrichtungen für eine Reihe von verschiedenen Segmenten innerhalb der Märkte für Cleantech und erneuerbare Energien. Hierzu zählen Solarenergie, Batterien für Elektrofahrzeuge und LEDs. Da die Unternehmensleitung bestrebt ist, Überschüsse an die Aktionäre weiterzugeben, erhalten die Anleger in der Regel eine ordentliche Dividende

Post an den Börsenfuchs: boersenfuchs@onvista.de

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