Haspa fordert EZB-Bilanztest light

Börsen-Zeitung · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Börsen-Zeitung, 15.2.2014

ste Hamburg - Die Hamburger Sparkasse (Haspa) fordert Änderungen am Verfahren des europäischen Bankenbilanztests. Die einzige Sparkasse unter 24 deutschen Kreditinstituten, die künftig von der Europäischen Zentralbank (EZB) beaufsichtigt wird, setzt sich für eine Differenzierung zwischen international agierenden Bankkonzernen und kleineren lokalen Instituten ein. Die Definition, welche Bank in Europa aus Sicht der Aufseher als "signifikant" gilt, sei nicht nach Risikogehalt des Geschäfts vorgenommen worden, sondern nach Bilanzsumme, betont der Vorstandssprecher von Deutschlands größter Sparkasse, Harald Vogelsang, im Interview der Börsen-Zeitung. Die Haspa sei und bleibe eine lokal operierende Sparkasse: "Als solche halte ich uns für ein sehr risikoarmes Institut."

Vogelsang spricht angesichts der Anforderungen des Bilanztests von einer enormen Belastung für sein Institut, dessen Bilanzsumme von rund 40 Mrd. Euro weniger als 2,5 % der Bilanzsumme der Deutschen Bank ausmacht. Die Haspa hoffe "auf Verständnis dafür, dass man es hier im Club der 128 Banken mit einem Exoten zu tun hat" - und auf eine "Light-Version" der Testanforderungen für lokale Banken.

Der Haspa-Chef geht nicht davon aus, im Zuge der europäischen Bankenaufsicht eine Bilanzierung nach IFRS einführen zu müssen, auch wenn im Testverfahren alle Daten gemäß IFRS angefordert würden. "Wir halten die HGB-Bilanzierung nach wie vor für regionale Institute für geeigneter, denn hier steht die kaufmännische Vorsicht im Vordergrund." Die Sparkasse, die laut Vogelsang am 24. Februar über ein "ordentliches" Geschäftsjahr 2013 mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau berichten wird, erwartet, den Stresstest zu bestehen. Pessimistisch äußert sich Vogelsang zur Bankenregulierung. Stärkere Bemühungen, an Hedgefonds und Investmentbanken heranzukommen, seien zwar anzuerkennen, doch er bleibe bei der Erkenntnis: "Die Regulierungswelle rollt in die verkehrte Richtung."


- Interview Seite 3

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