Immobilienfirma TLG startet an die Börse

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

TLG Immobilien schafft den Sprung an die Börse. Die Aktie des Gewerbeimmobilienkonzerns starten mit einem kleinen Plus in den Handel an der Frankfurter Börse. Reibungslos ist der Börsengang aber nicht verlaufen.

Der Berliner Immobilienkonzern TLG feiert seinen Börsengang. Die Aktie des auf Ostdeutschland fokussierten Berliner Unternehmens hielt sich am Freitagvormittag jedoch nur knapp über dem Ausgabepreis von 10,75 Euro. Für die Vorstände Peter Finkbeiner und Niclas Karoff war das dennoch Grund zur Freude.

Das Unternehmen habe sich nicht von den Turbulenzen an den Märkten ausbremsen lassen wollen, begründete Finkbeiner die Entscheidung, den Börsengang durchzuziehen. Beide zeigten sich nach der achttägigen Werbetour bei Investoren rund um den Globus erleichtert. “Man hat auf viel Schlaf verzichtet”, resümierte Karoff. Mit 10,75 Euro wurden die TLG-Aktien allerdings am unteren Ende der Preisspanne von 10,75 bis 13,75 Euro verkauft. Das Orderbuch hatte sich erst kurz vor dem Ende der Zeichnungsfrist gefüllt, als sich die europäischen Börsen stabilisierten.

Dem Unternehmen fließen aus dem Börsengang 100 Millionen Euro zu, den Löwenanteil des Emissionsvolumens von bis zu 396 Millionen Euro kassiert aber der US-Finanzinvestor Lone Star. Er hatte den Bestand an Büros, Läden und Hotels aus dem Besitz der früheren Treuhandanstalt erst vor zwei Jahren von der Bundesregierung gekauft.

Investoren von Börsengänge meist enttäuscht

Neuer TLG-Großaktionär ist der Wertpapierhändler Mercantil Valores aus Uruguay, der allein gut ein Drittel der angebotenen Aktien abnahm. Dahinter stecken Finanzkreisen zufolge reiche Familien aus Südamerika, die nun 21 Prozent an den früheren DDR-Immobilien in Berlin, Leizpig, Dresden und Rostock halten. Mercantil Valores gehört zum Finanzkonglomerat Mercantil America aus Panama. Viele andere Investoren hielten sich bei der Emission dagegen laut Finanzkreisen zurück.

TLG ist der sechste größere Börsenneuling in Deutschland in diesem Jahr. Für die Investoren waren die meisten davon kein Geschäft: Nur der Gasfedern-Hersteller Stabilus hält sich knapp über dem Ausgabepreis, der 3D-Drucker-Spezialist SLM Solutions liegt knapp darunter. Dagegen haben Zeichner der Internet-Werte Zalando und Rocket Internet drei Wochen nach der Erstnotiz jeweils 14 Prozent verloren. Der Aktienkurs des Dachpfannen-Herstellers Braas Monier ist sogar um 33 Prozent abgestürzt.

OnVista/Reuters
Foto: TLG IMMOBILIEN

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