Kurzzeitige Panik erfasst Dax-Anleger

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Dax kannte am Montag zeitweise kein Halten mehr. Nach einer schwachen Eröffnung der Wall Street brach der Index dramatisch ein. Im weiteren Handelsverlauf konnte er seine Verluste aber reduzieren.

Fast 8 Prozent Minus. Am deutschen Aktienmarkt ist am Montagnachmittag zeitweise Panik aufgekommen. Nach dem rasanten Kursrutsch an den asiatischen Börsen am Montagmorgen hatte auch die Wall Street ihre Talfahrt vom Freitag fortgesetzt. Der Dow startete mit hohen Verlusten von rund 4 Prozent. Der Dax reagierte darauf mit einem Abschlag von bis zu 7,7 Prozent und fiel auf 9338 Punkte.

Der Eurokurs entwickelte sich zugleich in die entgegengesetzte Richtung und sprang zeitweise sogar über die Marke von 1,17 US-Dollar, was besonders Exportwerte belastet und den Dax zusätzlich unter Druck setzt. Zuletzt wurde er bei 1,160 Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs am Freitag noch auf 1,1281 US-Dollar festgesetzt.

Nach dem dramatischen Absturz weit unter die 9400-Punkte-Marke erholte sich der Dax im weiteren Handelsverlauf jedoch. Zuletzt stand er mit rund 3,5 Prozent im Minus bei etwa 9740 Zählern.

Konjunktur-Lokomotive ausgebremst

Ausgelöst hatte die Verkaufsschwemme am Montag die Sorge um China. Ängste vor einer harten Landung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft und deren Auswirkungen auf die globale Konjunktur gehen um. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Dax deshalb rund 8 Prozent eingebüßt – allerdings insgesamt gesehen. Börsianer sprachen vom “Dax im freien Fall”, auch wenn zahlreiche Marktexperten von einer Übertreibung sprechen, da das negative Bild nicht entsprechend von Fakten untermauert sei.

Die Shanghaier Börse hatte zum Wochenauftakt den schlimmsten Einbruch seit acht Jahren erlitten, wichtige Aktienindizes lagen mit rund 8 Prozent im Minus. Der japanische Nikkei-Index gab um 4,6 Prozent nach und fiel erstmals seit fünf Monaten unter die Marke von 19.000 Punkten. Chinas Regierung denkt jetzt dem “Wall Street Journal” zufolge über verschiedene Maßnahmen nach, die die Konjunktur und den Finanzmarkt stützen sollen.

Zurückhaltung ist angebracht

Anleger sollten sich nach Einschätzung der WGZ Bank nach dem Kursrutsch des Dax zunächst zurückhalten. Der deutsche Leitindex zeige zwar erste Anzeichen, die auf eine Gegenbewegung deuteten, ein eindeutiges Signal sei aber nicht zu erkennen, schrieb Charttechnik-Experte Stephen Schneider in einer Studie vom Montag.

Erst in den kommenden Tagen wird sich Schneider zufolge zeigen, ob die Kurslücke zur Eröffnung am Montag ein sogenanntes “Exhaustion-Gap” ist. Eine solche Lücke markiere einen Ausverkauf und leite häufig eine Gegenbewegung ein. Klare Anzeichen eines Endes des Ausverkaufs seien allerdings noch nicht erkennbar.

OnVista/dpa-AFX
Foto: morrison77/shutterstock.com

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