Morgenüberblick: Dax müht sich um Ende der Verlustserie

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Gewinne des Jahres sind futsch. Der Einbruch am Montag hat den Dax unter seinen Stand vom 30. Dezember 2013 gedrückt. Am Dienstag müht sich der Index um ein Ende der Verlustserie.

Was ein Rückschlag. Da sah es am Montag lange Zeit nach einem gelungenen Erholungsversuch aus, und dann das: Der Dax rauschte im späten Handel ungebremst in den Keller und schloss mit einem satten Minus von 2,7 Prozent bei 9334 Punkten.

Die Sorge über die weltwirtschaftliche Verfassung und wohl bald steigende US-Leitzinsen hatte die Börsenkurse massiv belastet. Durch die neuerlichen Verluste notiert der Index mittlerweile nicht nur deutlich unter dem Allzeithoch, auf das er noch vor wenigen Tagen geklettert war. Auch die Gewinne seit dem Jahresstart 2014 sind mittlerweile komplett aufgezehrt.

Am Dienstag startete der deutsche Leitindex immerhin einen erneuten Erholungsversuch. Zum Start in den Handel gewann der Dax zunächst rund 0,5 Prozent und stieg auf knapp 9380 Punkte, musste einen Teil seiner Gewinne aber rasch wieder abgeben.

Wirtschaftsdaten im Fokus

Einzelne Analysten erwarten vom Dax heute dennoch eine deutlich Reaktion auf die hohen Kursverluste am Vortag. Im Handelsverlauf stehen vor allem aktuelle Wirtschaftsdaten aus Europa im Fokus. Neben den ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland werden Einkaufsmanagerindizes und Preisdaten aus Europa bekannt gegeben.

Unter den Einzelwerten im Dax dürften vor allem die Aktien der Deutschen Telekom Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Händler rechnen mit einem Kursanstieg, nachdem der Bonner Konzern und sein französischer Partner Orange bekanntgegeben hatten, ihr britisches Mobilfunk-Geschäft Everything Everywhere (EE) an den Telekommunikationskonzern BT Group verkaufen zu wollen. Es seien “exklusive Gespräche” zwischen den drei Partnern vereinbart worden, die sich um einen Kaufpreis von 12,5 Milliarden Pfund (15,5 Mrd Euro) drehten, hieß es.

Jahresbilanz und Dividenden

Der Handelskonzern Metro legte am Morgen seine Bilanz vor. Nach der Rückkehr in die Gewinnzone soll nun wieder eine Dividende gezahlt werden. 90 Cent je Aktie ist für das Ende September ausgelaufene Geschäftsjahr 2013/14 vorgesehen. Die Ausschüttung fällt damit etwas höher aus als von Bloomberg befragte Experten erwartet hatten. Im Vorjahr hatte der Konzern die Dividende wegen eines Verlusts gestrichen.

Die Puma-Papiere könnten von Übernahmespekulationen angetrieben werden. Haupteigentümer Kering habe im laufenden Jahr potenzielle Käufer kontaktiert, um das Interesse auszuloten, hatten mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag gesagt.

Kampf gegen den Währungsverfall

Für Schlagzeilen hat am frühen Morgen bereits die russische Zentralbank gesorgt. Um den rasanten Wertverlust des Rubel zu stoppen haben die Notenbanker den Leitzins massiv angehoben. Der Zinssatz liege von Dienstag an bei 17 Prozent nach zuvor 10,5 Prozent, teilte die Notenbank mit.

Der Kurs der russischen Währung legte nach der Bekanntgabe der Entscheidung kräftig zu. Zum Teil machte der Rubel seine Verluste vom Montag wieder wett, als er den stärksten Rückgang an einem Tag seit 1998 verzeichnet hatte. Die Talfahrt der russischen Währung hatte sich aus Furcht vor einer Verschärfung der westlichen Sanktionen im Zuge der Ukraine-Krise beschleunigt

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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