Negative Vorgaben aus Übersee belasten Dax

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Für den Dax läuft es nicht rund. Bereits drei Verlusttage in Folge. Und heute sieht es nach einem erneuten Minus aus. Da helfen auch starke Geschäftszahlen wenig.

Rote Zahlen, schon wieder. Gestern sah es noch so aus, als ob der Dax auf einen Erholungskurs einschwenkt. Im frühen Handel hatte der deutsche Leitindex dank starker Daimler-Zahlen um fast ein Prozent zugelegt, doch dann drückte der  Euro den Index ins Minus. Am Ende stand ein Verlust von 0,07 Prozent auf 11.512 Punkte. Das war zwar nur ein Mini-Minus, aber eben doch ein Minus.

Heute dürften Kursverluste der Aktienmärkte in Übersee die deutsche Börse erneut unter Druck setzen. An der Wall Street hatten am Donnerstag schwache Firmenberichte die Stimmung gedämpft. Der Dow-Jones-Index verlor 0,7 Prozent, der SAP 500 gut 0,6 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,5 Prozent.

Rote Zahlen gab es auch an den asiatischen Börsen. Zunehmend in den Blick rücke zudem der Verfall der Rohstoffpreise, sagte ein Händler. Auch die schlechte Stimmung unter Chinas Produzenten löste Wachstumssorgen aus. “Alle machen sich Sorgen um die chinesische Wirtschaft”, sagte die Volkswirtin Ayako Sera von der Sumitomo Mitsui Trust Bank. Dax beginnt im Minus Für den deutschen Aktienmarkt bedeutet die Entwicklung in Asien und Amerika nichts Gutes. Der Dax rutschte zu Handelsbeginn in die Verlustzone. Am frühen Freitagmorgen notierte er rund 0,4 Prozent tiefer bei 11.470 Punkten.

Zum Wochenausklang stehen erneut die Quartalsberichte zahlreicher Unternehmen im Mittelpunkt des Interesses. Aus dem Dax ließ sich BASF am Morgen in die Bücher schauen. Ein starkes Geschäft mit Kunststoffen für die Auto- und Bauindustrie hat dem Konzern im zweiten Quartal zu einem Gewinnanstieg verholfen. Darüber hinaus legen unter anderem Puma, Vodafone und Air France ihre Zahlen vor.

Eurokurs pendelt um 1,10 Dollar Der Euro, der am Vortag noch deutlich zulegen konnte, ist am Freitag wieder unter die Marke von 1,10 US-Dollar gefallen. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0975 Dollar, nachdem sie am Vortag bis auf 1,1018 Dollar gestiegen war.

Nicht nur für Devisenhändler lohnt sich heute ein Blick auf Konjunkturdaten. Vor dem Wochenende werden im Euroraum wichtige Stimmungsindikatoren veröffentlicht. Die Einkaufsmanagerindizes, eine Umfrage in Unternehmen, werden Auskunft über die konjunkturelle Lage im Währungsraum geben. In den USA stehen Zahlen vom Immobilienmarkt an. Sie werden zusätzliches Licht auf den Kurs der US-Notenbank werfen, von der baldige Zinsanhebungen erwartet werden.

Amazon schreibt schwarze Zahlen Für eine Überraschung hat indes Amazon gesorgt. Der weltgrößte Online-Händler begeistert die Anleger mit einem unerwarteten Quartalsgewinn. Die Aktie sprang im nachbörslichen Handel um über 17 Prozent hoch. Amazon war im vergangenen Quartal nach einem Umsatzsprung von 20 Prozent in die Gewinnzone zurückgekehrt. Die Analysten hatten eher wieder rote Zahlen erwartet.

Insgesamt verdiente Amazon von April bis Juni 92 Millionen Dollar. Im Vierteljahr davor hatte der Konzern noch 57 Millionen Dollar verloren und im Vorjahresquartal 126 Millionen Dollar. Firmengründer Jeff Bezos war bisher dafür bekannt, das verdiente Geld schnell wieder in den Nach eingeforderten Reformbeschlüssen in Athen stehen die Verhandlungen über

Geldgeber-Delegation in Athen erwartet Abseits von Geschäftszahlen, Devisen und Kursen rückt heute wieder Griechenland ein wenig mehr in den Fokus. Nachdem die griechische Regierung die von den Kreditgebern geforderten Reformen und Kürzungen umgesetzt hat, stehen die Verhandlungen über milliardenschwere Finanzhilfen für Athen vor dem Start.

Wie aus Regierungskreisen in Athen verlautete, werden Unterhändler der Geldgeber-Institutionen am Freitag in der Hauptstadt des südosteuropäischen Landes erwartet. Im Raum steht ein drittes Hilfsprogramm, das bis zu 86 Milliarden Euro umfassen und sich über drei Jahre erstrecken soll.

OnVista/dpa-AFX/Reuters Foto: McIek/shutterstock.com

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