Ölpreis: Längste Talfahrt seit 1986
Der Ölpreis sinkt seit Wochen. Nach Einschätzung der Nachrichtenagentur Bloomberg ist dies die längste Talfahrt seit 1986. Der Preisverfall setzt zunehmend auch die Öl-Industrie unter Druck.
Bei den Ölpreisen zeichnet sich die längste Talfahrt seit fast 30 Jahren ab. Am Freitag zeigten sich die Notierungen zwar uneinheitlich. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zeitweise weniger als 77 US-Dollar. Im Verlauf des Handelstages stieg der Kurs jedoch wieder leicht an. Dennoch notiert dem Ölpreis damit bereits 40 Dollar unter dem Jahreshoch aus dem Juni.
Einen ähnlichen Kursverlauf zeigte am Freitag der Ölpreis für die amerikanischen Sorte WTI. Der Kurs fiel am frühen Morgen auf ein Tagestief von etwas über 73 US-Dollar, konnte seine Verluste ab später meist wettmachen.
Auf Wochensicht gaben die Ölpreise insgesamt dennoch kräftig nach. Nach Einschätzung der Nachrichtenagentur Bloomberg ist dies bereits die siebte Woche mit Verlusten in Folge und damit die längste Talfahrt der Ölpreise seit 1986. Damals fiel der Preis um rund 75 Prozent auf 9,75 US-Dollar.
Nach wie vor belastet die hohe Fördermenge der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) die Preise. Die US-Investmentbank Goldman Sachs erklärte die jüngste Talfahrt mit der Markterwartung, dass das Ölkartell die Fördermenge auf dem nächsten Treffen Ende November nicht antasten wird.
Verhandlungen über Megafusion
Der rasante Rückgang des Ölpreises setzt auch die Ölindustrie zunehmend unter Druck. Der Aktienkurs vieler Unternehmen der Branche wird durch den Preisverfall massiv belastet. Als Reaktion auf den gestiegenen Kostendruck bahnt sich in der US-Ölindustrie eine Megafusion an.
Der auf Dienstleistungen rund um die Förderung spezialisierte Konzern Baker Hughes bestätigte erste Fusionsgespräche mit dem größeren Rivalen Halliburton. Insidern zufolge will Halliburton den kleineren Rivalen schlucken. Der Übernahme hätte ein Volumen von 67 Milliarden Dollar.
OnVista/dpa-AFX/Reuters
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