Regulierung treibt Reporting voran

Börsen-Zeitung · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Börsen-Zeitung, 28.6.2014

gbe London - Die zunehmende Regulierung hat aus Sicht von Experten nicht nur unerwünschte, sondern auch positive Nebenwirkungen. Derzeit konzentriert sich die Finanzindustrie auf Erstere. "Das Nichterfüllen von regulatorischen Vorgaben ist ein großes Reputationsrisiko", sagte Marion Leslie, Managing Director Pricing & References Services bei Thomson Reuters, am 26. Juni in London auf einer Veranstaltung der Wertpapiermitteilungen, die auch die Börsen-Zeitung herausgibt.

Während Daten derzeit gesammelt und zugekauft werden, um die gesetzlichen Reportinganforderungen zu erfüllen, können diese auf lange Sicht auch dazu dienen, Trends zu erkennen und sich entsprechend früh zu positionieren, so die Thomson-Expertin.

"Daten sind das Fundament für ein gutes Risikomanagement", sagte Leslie. "Sie müssen in der Lage sein, zu klassifizieren, was Sie haben, und es für die Regulierer zu beschreiben." In der Praxis führe das derzeit dazu, dass Finanzinstitute sich auf wenige große Datenanbieter konzentrierten und zudem Nischenanbieter nutzten. Das bringe nicht nur Skaleneffekte, sondern steigere auch die Qualität, so Leslie. Das ist eine Entwicklung, von der Thomson Reuters als großer Datenanbieter profitiert.

Komplexes Umfeld

Das regulatorische Umfeld ist derzeit zwar äußerst komplex. Leslie bricht die Regelwerke aber auf drei Grundbestreben herunter: Erstens gehe es stets um Transparenz. Wer hält welche Anlagen, und was wissen wir darüber? Zweitens gehe es darum, systemische Risiken zu fassen zu kriegen. Verstehen Marktteilnehmer ihre Exposures, haben sie sie im Griff? Und drittens zähle die Frage, was man über intransparente Märkte wisse.

Das gilt unter anderem für den Derivatemarkt. Das Anliegen der Politik und Aufseher bei der Ausgestaltung der Derivaterichtlinie Emir sei es, Situationen von Marktversagen besser als bislang in den Griff zu bekommen, sagte Betsy Dorudi, Senior Manager FS Regulatory Centre of Excellence at PwC. Jetzt kennen die Aufseher (zumindest in der Theorie) das Exposure und können dementsprechend handeln, was das Vertrauen in die Märkte stärken dürfte.

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