Rocket Internet zieht Börsengang vor
Rocket Internet zieht seinen Börsengang vor. Die Berliner Startup-Schmiede plant die Erstnotierung an der Frankfurter Börse nun für den 2. Oktober 2014.
Ursprünglich war der Börsengang von Rocket Internet für den 9. Oktober anvisiert. Das Unternehmen begründet den vorgezogenen Auftritt auf dem Börsenparkett mit einer „außergewöhnlich hohen Investorennachfrage über die gesamte Preisspanne hinweg“.
Die Preisspanne für die Aktien wurde auf 35,50 Euro bis 42,50 Euro festgelegt. Weit vor Ablauf der Zeichnungsfrist hatte der deutsche Tech-Konzern vermeldet, dass alle Aktien bei Investoren platziert seien. Insgesamt möchte Rocket rund 1,6 Milliarden Euro einsammeln. Etwa eine Milliarde will Rocket Internet laut Finanzvorstand Peter Kimpel dafür nutzen, gegründete Unternehmen länger zu begleiten. Mit dem restlichen Kapital sollen Beteiligungen ausgebaut werden.
Das Geschäftskonzept von Rocket Internet ist nicht unumstritten. Die 2007 gegründete Startup-Fabrik der Samwer-Brüder Marc, Oliver und Alexander, hatte in einem Börsenprospekt Geschäftszahlen der insgesamt rund 70 Startups veröffentlicht, die das angestoßen hat oder begleitet. Demnach schreibt keines bisher Gewinne, die Unternehmen – meist Kopien von US-Unternehmen wie Airbnb – wachsen aber schnell.
SCHWERPUNKT ONLINE-HANDEL UND DIENSTLEISTUNGEN
Das Rocket-Geschäftsmodell ist es, junge Internet-Unternehmen zu etablieren. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Online-Handel und Dienstleistungen. Die Start-up-Produktion ist wie am Fließband organisiert, ein Geschäftsmodell wird schnell in verschiedenen Ländern an den Start gebracht. Mittlerweile ist Rocket Internet mit rund 50 Firmen in 116 Ländern aktiv.
Die Samwer-Brüder werden mit den Börsengängen offiziell zu Multi-Milliardären. Sie geben dabei aber ihre Mehrheit bei Rocket Internet auf. Bisher hielten sie 52,32 Prozent. Mit der Ausgabe der neuen Aktien dürfte der Anteil auf 39,78 Prozent sinken. Nach Ablauf aller Sperrfristen sollen rund 24 Prozent der Aktien von Rocket Internet an der Börse gehandelt werden.
OnVista/dpa-AFX
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