ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx beendet vor Fed-Entscheid Verlustserie

dpa-AFX · Uhr

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 hat vor der mit Spannung am Abend erwarteten Fed-Entscheidung wieder zugelegt. Der Leitindex der Eurozone kletterte am Mittwoch um 0,49 Prozent auf 3237,44 Punkte. Damit beendete das Börsenbarometer eine Serie von acht Verlusttagen in Folge. In Paris stieg der CAC 40 um 0,50 Prozent auf 4431,41 Punkte. An der Londoner Börse aber fiel der FTSE 100 um 0,17 Prozent auf 6780,90 Zähler. Hier belasteten deutliche Kursverluste bei den Aktien des Maschinenbauers Smiths Group . Die US-Notenbank Fed äußert sich heute zu ihrer Geldpolitik.

In den vergangenen Tagen und Wochen hatte die Spekulation auf früh steigende Zinsen in den USA die europäischen Aktienmärkte noch belastet. Bereits am Vorabend aber hatten sich die US-Börsen mit Gewinnen etwas von dieser Skepsis gelöst, was Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black als Mitgrund für die leichte Erholung sah. Auch die laut Presseberichten angedachte Liquiditätsspritze der chinesischen Zentralbank für die größten Banken des Landes habe sich über die Kursgewinne in Hongkong und Festlandchina positiv bemerkbar gemacht. Allgemein sei die Stimmung am Markt neutral, würden sich doch viele Händler mit Blick auf das Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands zurückhalten.

Unter den Sektoren gab es fast nur Gewinner. Am meisten profitierten von der Erholung an den europäischen Märkten Aktien aus der Bauwirtschaft, der Branchenindex gewann 1,05 Prozent. Keinen Nutzen aus der besseren Stimmung konnten Lebensmittelwerte ziehen, der entsprechende Subindex lag 0,86 Prozent im Minus.

Bei den Einzelwerten am Ende des EuroStoxx fanden die Aktionäre von Inditex ihre Papiere wieder. Die Titel des spanischen Textilhändlers fielen mehr als zwei Prozent nach den Geschäftszahlen zum ersten Halbjahr. Zwar hatte die Kette dank guter Onlinegeschäfte mehr verdient als erwartet. Dies habe aber vor allem an der Kostendisziplin gelegen, schrieb Bernstein-Analystin Jamie Merriman - die Bruttomarge sei hingegen deutlich schwächer ausgefallen als gedacht.

Aktien des Schweizer Luxusgüterherstellers Richemont (Compagnie Financiere) verloren mehr als vier Prozent und waren damit das Schlusslicht im Züricher Leitindex Swiss Market (SMI) . In den fünf Monaten bis August war der auf Uhren und Schmuck spezialisierte Hersteller von einem Nachfragerückgang in Asien ausgebremst worden. Bisher war die Region bei Luxusfirmen der Umsatztreiber - seit einiger Zeit erschweren aber verschärfte Korruptionsregeln in China die Geschäfte der Branche. Die im Jahresvergleich schwächeren Dollar und Yen belasten zusätzlich. Im Sog dessen büßten die Titel des Uhrenherstellers Swatch mehr als zwei Prozent ein.

Vom Handel ausgesetzt wurden die Aktien von Sulzer . Der Schweizer Industriekonzern befindet sich in Gesprächen über eine mögliche Fusion mit dem amerikanischen Maschinenbaukonzern Dresser-Rand . Die Titel der Amerikaner schnellten auf ein Rekordhoch und zogen zuletzt in New York um knapp 9 Prozent an. Sulzer-Papiere hatten vor der Handelsaussetzung um 1,70 Prozent zugelegt.

Der weltgrößte Stahlhersteller ArcelorMittal profitierte von guten Zahlen des Branchenkollegen US Steel - die Aktien des luxemburgischen Konzerns legten an der Indexspitze in Amsterdam um rund drei Prozent zu.

Schlechte Nachrichten dagegen für Anteilseigner des britischen Maschinenbauers Smiths Group: Ein operativer Gewinn unter den Erwartungen schickte die Aktien mit sechs Prozent ans Ende des FTSE 100./la/stk

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