ROUNDUP: Kartellamt nimmt Edelstahl-Branche ins Visier - Durchsuchungen

dpa-AFX · Uhr

BONN (dpa-AFX) - Das Bundeskartellamt hat die Edelstahlbranche ins Visier genommen. Es habe am Donnerstag dazu Durchsuchungen bei Unternehmen, Verbänden und von Privatwohnungen gegeben, sagte ein Sprecher der Behörde in Bonn. Genauere Angaben machte der Sprecher nicht. Von den Ermittlungen betroffen sind nach eigenen Angaben deutsche Töchter der Unternehmen Schmolz und Bickenbach (Schweiz) sowie Voestalpine (Österreich).

Die Ermittlungen richten sich unter anderem gegen die Deutschen Edelstahlwerke (DEW) in Witten. Die Durchsuchung stehe im Zusammenhang mit dem Verdacht auf wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei der Festlegung von Zuschlägen bei Edelstählen, teilte Schmolz und Bickenbach im schweizerischen Luzern mit. Die DEW nehme die Vorwürfe ernst und werde mit den Behörden kooperieren, um den Sachverhalt rasch und lückenlos aufzuklären.

Voestalpine teilte mit, das Verfahren betreffe auch Gesellschaften der Special Steel Division des Konzerns. Man rechne "derzeit nicht damit, dass in diesem Verfahren erhebliche Bußgelder gegen Voestalpine verhängt werden". Voestalpine nimmt das Verfahren nach eigener Darstellung sehr ernst und kündigte an, mit der Behörde zusammenzuarbeiten. Weitere Angaben seien wegen des laufenden Verfahrens nicht möglich.

Das Bundeskartellamt hatte Unternehmen der Stahlbranche bereits in der Vergangenheit ins Visier genommen. So hatten die Wettbewerbshüter ein Schienenkartell aufgedeckt, an dem auch Voestalpine beteiligt war./hff/DP/he

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