Strafzinsen auch bei der WGZ Bank

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Damm scheint gebrochen. Nach der Commerzbank erhebt das nächste Geldinstitut Strafzinsen. Auch die WGZ Bank will institutionellen Kunden negative Zinsen berechnen.

Mit der Düsseldorfer WGZ Bank erhebt ein weiteres Geldinstitut Strafzinsen für einzelne Großkunden. Ein Sprecher der Bank sagte der “Rheinischen Post”: “Die WGZ Bank berechnet ausschließlich institutionellen Kunden – und davon nur einem geringen Teil – negative Zinsen. Andere Kundengruppen werden derzeit nicht belastet.” Zuvor hatte als erste Großbank die Commerzbank mitgeteilt, dass sie negative Zinsen auf Guthaben eunführen wird.

“Bei einzelnen großen Firmenkunden mit hohen Guthaben sowie bei Großkonzernen und institutionellen Anlegern behalten wir uns vor, für hohe, aus überschüssiger Liquidität bei uns geparkte Einlagen eine Guthabengebühr zu berechnen”, hatte ein Sprecher der zweitgrößten deutschen Bank am Donnerstag gesagt.

Weitere Banken werden folgen

Auch andere Institute sprechen mit Großkunden offenbar längst über negative Zinsen auf deren Einlagen. Beobachter rechnen damit, dass nach der Commerzbank und WGZ Bank noch weitere Geldinstitute ähnliche Gebühren erheben werden.

Die Deutsche Bank als größtes deutsches Geldhaus wollte sich zunächst nicht dazu äußern, wie sie mit besonders hohen Guthaben auf Geschäftskonten umgeht. “Die Deutsche Bank plant derzeit nicht, im breiten Kundengeschäft Gebühren für Einlagen einzuführen”, betonte allerdings ein Sprecher. Aber institutionelle Kunden bekämen das Angebot, ihre Einlagen in alternative Produkte anzulegen.

Die Diskussion um die sogenannten Negativzinsen ist dadurch entstanden, dass die EZB für Einlagen bei der Zentralbank eine Gebühr von den Geschäftsbanken verlangt und diese so zwingen will, mehr Unternehmenskredite zu vergeben. Die WGZ Bank ist die Zentralbank der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Rheinland und in Westfalen.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Capricorn Studio/shutterstock.com

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