SAP: Starke Zahlen von Saleforce helfen ++ BMW: Mainfirst sieht fast 40 Prozent Potenzial ++ Encavis: Prognose bestätigt – Anleger sichern Gewinne ++ Dax dreht ins Plus

onvista · Uhr

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich auch Mittwoch zurückgehalten. Der Dax verlor in den ersten Handelsminuten 0,27 Prozent auf 13.025,79 Punkte, konnte sich damit aber über der Marke von 13 000 Punkten halten. Dort dreht der Leitindex auch und liegt mittlerweile 0,26 Prozent im Plus. Gleiches gilt auch für den MDax und dem EuroStoxx 50. Nach einem schwachen Start haben beide Indizes auch inss Plus gedreht

Der Anlegerfokus richtet sich bereits auf das am Donnerstag beginnende, hochrangig besetzte jährliche Notenbankertreffen, das wegen der Corona-Pandemie erstmals online stattfindet. Dabei könnte US-Notenbankchef Jerome Powell nach Einschätzung von Experten wichtige Änderungen im Zielkatalog der Fed ankündigen.

SAP: Konkurrent Salesforce gibt richtig Gas

Von starken Zahlen von Salesforce und einer erhöhten Umsatzprognose für das Gesamtjahr könnten am Mittwoch auch die Aktien des Kontrahenten SAP profitieren. Die Aktie legte um 0,5 Prozent auf 140 Euro zu, womit das Rekordhoch vom Juli bei 143,20 noch etwas näher rückt. Papiere der Software AG rückten um 0,75 Prozent vor.

Papiere von Salesforce waren von den guten Nachrichten im nachbörslichen US-Aktienhandel um mehr als 13 Prozent nach oben katapultiert worden auf ein Rekordhoch. Zuvor waren sie im regulären Handel bereits um 3,6 Prozent gestiegen, da sie ab kommenden Montag im US-Leitindex Dow Jones Industrial gelistet sein werden.

Analyst Mark Murphy von JPMorgan nannte das Unternehmen nach den Zahlen den „bahnbrechenden Pionier im Cloud-Computing“. Salesforce sei zum Teil auch auf Kosten von „alteingesessenen Anbietern“ und Wettbewerbern wie SAP, Oracle und Microsoft gewachsen. Diese dürften Salesforce aber dank Forschung und Entwicklung künftig bei deren Angeboten verstärkt Konkurrenz machen.

Encavis: Prognose bestätigt

Der Betreiber von Solarparks und Windkraftanlagen sieht sich nach dem ersten Halbjahr weiter auf Kurs zu den 2020er-Zielen. So soll der Umsatz im laufenden Jahr auf Basis des Portfolios von Ende März sowie unter normalen Wetterbedingungen auf mehr als 280 Millionen Euro steigen, wie das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mitteilte. 2019 hatte das Unternehmen knapp 274 Millionen Euro umgesetzt, dabei aber auch zum Teil von sehr viel Sonne und Wind profitiert. Bereinigt um diesen Effekt hätte der Umsatz 263 Millionen Euro betragen.

Beim operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde 2020 ein Wert von mehr als 220 Millionen Euro erwartet. Im vergangenen Jahr hatte der um Wettereffekte bereinigte operative Gewinn knapp 211 Millionen Euro betragen. Die im SDax notierte Encavis-Aktie zählt seit einiger Zeit zu den Favoriten am deutschen Aktienmarkt. Das Papier hatte erst am Dienstag ein Mehrjahreshoch von 15,40 Euro erreicht. In den vergangenen zwölf Monaten verdoppelte sich der Kurs.

Kurz & knapp:

BMW: Mainfirst hat das Kursziel für den bayerischen Autobauer von 70 auf 80 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Die Papiere der Münchner seien der defensive Wert in einer ansonsten nicht risikoarmen Branche, schrieb Analyst Daniel Schwarz in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Die Bewertung der BMW-Papiere erscheine „unhaltbar niedrig“. Im Falle einer schleppenden Branchenerholung oder eines weiteren Corona-Lockdowns sollten sie die Konkurrenz klar abhängen, so der Experte.

Qiagen: Eine neue Kaufempfehlung der Commerzbank hat am Mittwoch den Kurs von Qiagen gestützt. Der Kurs des Wirkstoffentwicklers war am Montag mit 45 Euro auf den höchsten Stand seit 20 Jahren gestiegen und hatte anschließend wieder etwas nachgegeben.

Was einst ein schwarzer Schwan gewesen sei, scheine nun zu einem weißen geworden zu sein, schrieb Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank. Die neue Nachfrage nach Produkten des Unternehmens im Zusammenhang mit dem Coronavirus treibe Umsatz und Ergebnis in diesem Jahr stark an. Zudem sei Qiagen nun in der Lage, unabhängig zu bleiben.

Aroundtown: Der Luxemburger Gewerbeimmobilien-Spezialist wagt nach den ersten sechs Monaten eine Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2020. Für das laufende Jahr peile Aroundtown einen operativen Gewinn (FFO1) von 460 bis 485 Millionen Euro an, teilte der MDax-Konzern am Mittwoch in Luxemburg mit. Je Aktie soll der FFO1 zwischen 0,34 bis 0,36 Euro betragen. Im ersten Halbjahr hat Aroundtown von seinem jüngsten Zukauf des kleineren Konkurrenten TLG profitiert. In den ersten sechs Monaten legte der operative Gewinn (FFO 1) im Jahresvergleich um 30 Prozent auf 312 Millionen Euro zu. Die Nettomieten kletterten um 40 Prozent auf 502 Millionen Euro.

Redaktion onvista / dpa-AFX

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