NIO: Elektroauto-Startup kündigt neues Batterie-Geschäftsmodell an – Wird das der Aktie neuen Antrieb verleihen?

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Die großen Autobauer haben den Sektor Jahrzehnte, im Grunde ein ganzes Jahrhundert lang dominiert und lange Zeit galt, dass der Einstieg in diesen Markt als neues Unternehmen ein nahezu unmögliches Unterfangen sei. Spätestens Tesla hat dieser Tatsache jedoch widersprochen, was man nicht zuletzt daran sieht, dass der Börsenwert des Unternehmens mittlerweile höher notiert als ein paar der Branchen-Schwergewichte zusammen.

Das, was die ganze Branche verändert, ist der Wandel hin zur Elektromobilität. Tesla ist technologisch zwar ganz vorne mit dabei, jedoch gibt es mittlerweile viele interessante Akteure in diesem Bereich, die es zu einer nicht unerheblichen Größe geschafft haben. Erst jüngst gab es Neuigkeiten, dass das Elektroauto-Startup Canoo unter der Federführung eines ehemaligen BMW-Veteranen einen Börsnegang anstrebt und mit Li Auto und NIO sind zudem zwei vielversprechende chinesische Startups bereits an der Nasdaq gelistet, während mit Xpeng bald noch ein weiteres folgen wird.

IPO-Kandidat Canoo: Dieser Elektroautobauer verfolgt einen ganz anderen Ansatz – und ein BMW-Veteran hat den Hut auf

NIO dürfte dabei bisher am meisten Aufmerksamkeit erhalten haben und kann mit seiner Kursrally (im kleineren Maßstab) fast genauso beeindrucken wie Tesla.

Jetzt hat der chinesische Autobauer eine weitere interessante Ankündigung gemacht: Am 20. August wurde die Einführung eines Batterieleasingdienstes angekündigt. Das bedeutet, dass Kunden die Autos ohne den Batterie-Preis (die teuerste Komponente) erwerben können und die Batterie als eigenes Angebot leasen. Damit wird der Preis für die NIO-Modelle um einiges günstiger. Das Unternehmen betreibt bereits 143 Batteriewechselstationen in ganz China. Für 2021 sind 300 weitere Stationen geplant.

Im Juni konnte das Unternehmen zudem einen neuen Auslieferungsrekord von 3740 Wagen erreichen, im zweiten Quartal lag die Zahl insgesamt bei gut 10.000 Stück. Außerdem ist eine Expansion in weitere Länder geplant. „Wir hoffen, dass wir in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres einige vorläufige Versuche in einigen Ländern unternehmen können, in denen Elektrofahrzeuge willkommener sind“, sagte William Li, Gründer und Vorsitzender von Nio, am Donnerstag gegenüber Reportern. Man hoffe, in Europa beginnen zu können, so Li weiter. Genaue Länder nannte er nicht, doch der Plan, bis zum Jahr 2024 in wichtigen globalen Märkten vertreten zu sein, sei bereits in vollem Gange.

In den letzten drei Monaten konnte die Aktie ein Plus von fast 300 Prozent erreichen, seit dem Peak am 9 Juli ist der Kurs jedoch in eine volatile Konsolidierungsbahn zwischen 11 und 14 Dollar getreten. Die Ankündigung des neuen Batteriemodells zusammen mit soliden Quartalszahlen könnte jedoch wieder für mehr Momentum sorgen.

onvista-Redaktion

Titelfoto: Sundry Photography / Shutterstock.com

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