Werdet „disruptiv“, Ihr Anleger!

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo allerseits! Habt Ihr Euch schon mal mit „The Next Production Revolution: Implications for Governments and Business“ auseinandergesetzt? Wenn nicht, wird’s Zeit. Es geht um digitale Technologien wie Internet der Dinge, industrielle Biotechnologie, 3D-Druck, neue Materialien und Nanotechnologie. Einige dieser Technologien werden bereits in der Produktion eingesetzt, während andere in naher Zukunft verfügbar sein werden. Alle entwickeln sich schnell. Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich daraus für Unternehmen und Regierungen? Dieser Frage geht die neue OECD-Studie mit dem langen Titel nach. Aber es betrifft uns alle, auch als Kapitalanleger. Die sogenannte „Wirtschaft 4.0“ wird irre Veränderungen mit sich bringen - wer genau hinguckt, wird erkennen, dass diese Themen schon täglich in den Medien behandelt werden: weitreichende Konsequenzen für Produktivität, Qualifikation, Einkommensverteilung, Wohlbefinden und Umwelt haben. So könnte die Produktivität in Deutschland durch den Einsatz zukunftsweisender Informations- und Kommunikationstechnologien Schätzungen zufolge um 5 bis 8 Prozent gesteigert werden.

Zeitgleich kommt jetzt die traditionell im Bereich der Nachhaltigkeit engagierte schweizerische Bank J. Safra Sarasin mit dem neuen analytischen Ansatz „Sustainable Investment Spotlight - Disruptive Technologien ebnen der vierten industriellen Revolution den Weg“. Aha. Da ist es, das für alte Ohren gefährlich klingende Wort „Disruption“. Dieser Begriff leitet sich von dem englischen Wort „disrupt“ (zerstören, unterbrechen) ab und beschreibt einen Vorgang, der vor allem mit dem Umbruch der Digitalwirtschaft in Zusammenhang gebracht wird: Bestehende, traditionelle Geschäftsmodelle, Produkte, Technologien oder Dienstleistungen werden immer wieder von innovativen Erneuerungen abgelöst und teilweise vollständig verdrängt. Insbesondere in der Startup-Szene ist der Begriff „Disruption“ eine beliebte Vokabel, da er das revolutionäre Denken der Gründer zum Ausdruck bringt.

Also (ich zitiere): Wir befinden uns heute am Übergang von der dritten zur vierten industriellen Revolution. Während die dritte industrielle Revolution von der IT-gestützten Automatisierung industrieller Prozesse geprägt war, beginnt nun die Phase der „technologischen Verschmelzung“ mit neuen Produktionsprinzipien und -möglichkeiten. Eine Reihe disruptiver Technologien, wie die künstliche Intelligenz und die Robotik, werden unsere Welt grundlegend verändern und weitreichende wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Folgen haben. Die Anwendung dieser technologischen Innovationen erreicht unseres Erachtens in vielen Sektoren einen Wendepunkt, denn sie bieten enorme wirtschaftliche Vorteile, bergen allerdings auch erhebliche Risiken für die Anleger. Ein Sektor übergreifender Ansatz vermittelt ein fundiertes Verständnis der entstehenden Risiken und Chancen.

Auf- und Anregend! Zeigt mal, wie innovationsfähig Ihr seid, meine Freunde! Die Startup-Szene jugendlicher Unternehmen demonstriert uns bereits, wie dicht Chancen und Risiken zusammenliegen. Aber selbst der alte Börsenfuchs findet es unheimlich spannend, disruptive Technologien zu beobachten, auch wenn viele Unternehmen nicht gleich börsennotiert werden. Ich bin sicher, dass sich hier etwas entwickelt, das auch die Aktienlandschaft verändern wird! Nebenbei: Bleibt „Aktien-Missionare“ und empfehlt den Falsch-Sparern (wenn Ihr welche kennt), endlich disruptiv zu werden und anstelle von Sparbuch und Bausparverträgen richtig zu investieren!

PS.: Der Dax wird über 13.000 klettern, vielleicht schon bald.

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