Zwei deutsche Neulinge im Stoxx 600

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Zwei kommen, einer geht. Der breit aufgestellte Europa-Index Stoxx Europe 600 bekommt deutschen Zuwachs. Dafür muss allerdings eine AG aus Deutschland weichen.

Der Halbleiterhersteller Siltronic und der Essen-Lieferdienst Delivery Hero werden in den Stoxx Europe 600 aufgenommen. Die turnusmäßige Quartalsüberprüfung hat demnach ergeben, dass beide Unternehmen ab dem 18. Dezember im europäischen Index gelistet werden. Interessant sind die Änderungen für ETF-Anleger. Entsprechende Fonds, die den Stoxx 600 nachbilden, müssen ihre Portfolios demgemäß anpassen.

Beide Unternehmen haben zuletzt starke Geschäftszahlen vorgelegt. Siltronic profitierte dabei schon länger von einem guten Branchenumfeld mit einer hohen Nachfrage. Wegen des Halbleiterbooms wurde der Konzern zuletzt noch optimistischer für das Gesamtjahr. Vor rund einer Woche kletterten die Aktien auf ein Rekordhoch von über 140 Euro. Zum Vergleich: Mitte 2016 waren sie noch für etwa 14 Euro zu haben.

Delivery Hero kann sich indes auf die zunehmende Beliebtheit von Essensbestellungen über das Internet stützen. So hat das Unternehmen im dritten Quartal seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert. Die Aktien des erst im Juni an der Börse gestarteten Unternehmens haben ebenfalls zugelegt. Momentan notieren die Papiere bei etwas unter 39 Euro. Gegenüber dem Ausgabepreis von 25,50 Euro ist das ein Aufschlag von rund 50 Prozent.

Ein anderer deutscher Index-Teilnehmer muss sich indes aus dem Stoxx 600 verabschieden. Die Deutsche Euroshop wird den Index am 18. Dezember verlassen. Dabei lief es für das MDax-Unternehmen zuletzt nicht schlecht. Vor dem Hintergrund gestiegener Umsätze und Gewinne hatte der auf Einkaufszentren spezialisierte Immobilieninvestor Mitte November noch seine Jahresprognose bestätigt. Anleger sind dennoch nicht angetan. Seit Jahresbeginn hat die Euroshop-Aktie über 16 Prozent an Wert verloren.

Der Stoxx Europe 600 gilt als eines der wichtigsten Börsenbarometer Europas. In ihm sind die 600 größten Unternehmen aus 18 europäischen Ländern vertreten. Nicht nur Euroländern sind dabei, sondern auch Konzerne aus Großbritannien, Tschechien, der Schweiz und Skandinavien. Die Indexzusammensetzung wird alle drei Monate überprüft.

onivsta/dpa-AFX
Foto: Carlos Amarillo/shutterstock.com

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