Zwischen Hui und Pfui

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Es hat sich inzwischen wohl herumgesprochen, dass es mit der Weltwirtschaft ganz gut aussieht - viel besser jedenfalls, als von den meisten Experten im vergangenen Jahr vorhergesagt. Na ja, und das ist wichtig auch für die Anleger. Genauso wichtig ist natürlich, wie es mit Zinsen und Inflation weitergeht, von der großen Politik ganz zu schweigen. Heute sind neue Konjunkturindikatoren rausgekommen, die das freundliche Bild bestätigen. Aber mit Einschränkungen.

Zunächst das ifo Wirtschaftsklima für Europa. Da heißt es: Die Stimmung der Wirtschaft im Euroraum hat sich weiter aufgehellt. Die Erwartungen sind deutlich positiver als im Vorquartal. Die befragten Experten schätzen auch die aktuelle Lage günstiger ein. Die konjunkturelle Erholung nimmt Fahrt auf. Ausnahmen: Das Wirtschaftsklima ist nur noch in Griechenland, Italien und Portugal ungünstig.

Ganz ähnlich klingt es auch im neuen Bericht der angesehenen Stimmungsforscher von sentix: Der Gesamtindex für Euroland gibt im Februar zwar um 0,8 Punkte nach. Positiv ist aber der erneute Anstieg der Lagebeurteilung um 4 Punkte. Dies entspricht dem höchsten Stand seit Mai 2011! Aber dann kommt das, was uns allen Kummer macht: Sämtliche Erwartungskomponenten für die globalen Wirtschaftsregionen leiden unter den ersten Amtshandlungen des neuen US-Präsidenten. Von einem drastischen Einbruch bleibt die globale Konjunktur vorerst verschont, analysieren die internationalen Sentiment-Analysten. Und der US-Wirtschaft wird ein sehr robustes Zeugnis für den Status Quo ausgestellt. Gleichzeitig sind es die Erwartungen für die USA, die am stärksten Sorge bereiten. Der Rückgang von 8,7 Punkten ist als direkte Reaktion auf die „Rüpel-Politik“ Trumps zu werten. Die Anleger sehen darin eine ernste Gefahr.

Die Lage für die Eurozone wird dagegen deutlich günstiger eingeschätzt. Die über 1.100 befragten Anleger ziehen für die Eurozone im Monat Februar ein positives Fazit, der Teilindex zur Beurteilung der aktuellen Lage steigt um 4 Punkte an und erklimmt damit ein Niveau, das zuletzt im Mai 2011 erreicht wurde. Das dürfte die Politik und die Notenbänker erfreuen. Euroland profitiert von der globalen Konjunkturerholung, deren Beginn im Frühjahr 2016 über die Emerging Markets eingeleitet wurde und sich im Herbst vollständig auf die etablierten Weltregionen übertragen hat.

Was bedeutet das für Euch? Es gilt weiterhin das Motto „Aktien, was denn sonst!“ In schwächeren Phasen würde ich Bestände vorsichtig aufstocken, ansonsten auf Halte-Modus schalten. „Rüpel-Politik“ ist eine geile Formulierung! Und Donald der lebende Beweis für die Erkenntnis, dass Chancen und Risiken immer zusammen auftreten. Die Börsianer, auch die Amis, scheinen das allmählich zu kapieren.

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