Commerzbank erhöht Ertrags- und Ergebnisziele
DEUTSCHLAND-COMMERZBANK:Commerzbank erhöht Ertrags- und Ergebnisziele
Frankfurt (Reuters) - Die Commerzbank schraubt nach der Rückkehr in die Gewinnzone ihre Konzernziele nach oben.
Deutschlands zweitgrößte Privatbank hatte 2021 trotz hoher Kosten für den laufenden Konzernumbau unter dem Strich wieder schwarzen Zahlen geschrieben. Künftig sollen Erträge und Ergebnis schneller steigen als bisher geplant. "Die Fortschritte bei unserer Transformation und das starke Kundengeschäft geben uns Rückenwind", erklärte Konzernchef Manfred Knof am Dienstag. Dank der steigenden Zinsen im wichtigen Markt Polen und einem florierenden Kundengeschäft steuere die Commerzbank jetzt für 2024 Erträge von 9,1 Milliarden Euro an - 400 Millionen Euro mehr als bislang anvisiert. Das operative Ergebnis solle dann bei drei (bislang: 2,7) Milliarden Euro liegen.
Mögliche Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) sind in den neuen Ertragsprognosen noch nicht eingerechnet. "Für diesen Fall sind substanzielle zusätzliche Erträge möglich", erklärte das Bankhaus. Das Kostenziel für 2024 wurde dagegen auf 5,4 Milliarden von bislang 5,3 Milliarden Euro angehoben. Bei der Eigenkapitalrendite werden mehr als sieben Prozent erwartet. Den Aktionären versprach Konzernchef Knof eine stärkere Beteiligung. Das Frankfurter Geldhaus will über Dividenden und Aktienrückkäufe zwischen drei und fünf Milliarden Euro bis einschließlich für das Geschäftsjahr 2024 ausschütten.
ENGAGEMENT IN RUSSLAND REDUZIERT
Zu ihrem Engagement in Russland teilte die Bank mit, dieses sei überschaubar und in der Vergangenheit bereits deutlich verringert worden. Netto liege es in Russland bei 1,3 Milliarden Euro. Dazu komme ein Exposure mit Russland-Bezug in Höhe von rund 0,6 Milliarden Euro - vor allem Vorfinanzierungen für Rohstoffexporte. Das Engagement in der Ukraine liege unterhalb von 0,1 Milliarden Euro. Die Commerzbank hat in Russland rund 135 Beschäftigte. Das Institut betreut dort deutsche Mittelständler und internationale Firmen mit Beziehungen zu Deutschland. In der Ukraine hat die Commerzbank einen Beschäftigten.
Das Institut befindet sich in einem umfassenden Umbauprozess. Bank-Chef Knof will das Geldhaus dadurch wieder auf einen stabilen Gewinnkurs führen. Von den einst 1000 Filialen sollen am Ende noch 450 übrigbleiben, 10.000 Jobs sollen insgesamt wegfallen. Anfang 2022 zählte die Commerzbank noch rund 36.700 Vollzeitstellen - rund 2800 weniger als ein Jahr zuvor.