Vorbörse: Wall Street gibt Gas - Dax könnte leicht steigen - Ölpreise legen zu und Euro tritt auf der Stelle

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DEUTSCHLAND: LEICHTE KURSGEWINNE

Beim Dax dürfte die Aufwärtsdynamik nach dem starken Vortag am Mittwoch nachlassen. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor Handelsbeginn aber ein weiteres Plus von fast 0,2 Prozent auf 14 212 Punkte. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird ebenfalls moderat höher erwartet.

Die Experten der Commerzbank sprachen von einem wieder zurückkehrenden Risikoappetit der Anleger angesichts der am Vortag ebenfalls starken US-Börsen. Treiber seien gute Wirtschaftsdaten wie etwa robuste US-Einzelhandelsumsätze vom Vortag. Charttechnisch wird es ebenfalls spannend, da der Dax den seit Januar bestehenden Abwärtstrend vorerst nach oben durchbrochen hat.

Starke Konjunkturdaten erhöhen aber auch den Spielraum der Notenbanken für eine geldpolitische Straffung, worauf die Experten der niederländischen Bank ING hinwiesen. Die hohen Verbraucherpreise bleiben das große Problem. Höhere Zinsen begünstigen tendenziell festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen gegenüber Aktien.

Dass Siemens Energy Kreisen zufolge seine spanische Tochter Siemens Gamesa komplett übernehmen will, wäre laut Händlern ein Schritt, über den schon lange spekuliert worden sei. Damit würde der Energietechnikkonzern seine Anstrengungen verstärken, eine Trendwende bei dem problemgeplagten Windkraftunternehmen herbeizuführen. Der Schritt wäre strategisch sinnvoll und könnte sich positiv auf die Aktie auswirken. Auf der Handelsplattform Tradegate gewannen die Siemens-Energy-Titel vorbörslich knapp ein Prozent.

Die Aktien der Commerzbank verteuerten sich noch etwas deutlicher. Die "Financial Times" hatte berichtet, dass die italienische Unicredit vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs Ende Februar einen Kauf der Konkurrentin und deren Zusammenlegung mit der deutschen Tochter Hypo Vereinsbank erwogen habe. Einem Börsianer zufolge ist das Thema zwar aufgeschoben, aber noch nicht vom Tisch: "Die Fusionsfantasie ist zurück."

Derweil berichtete das Arzneimittelunternehmen Dermapharm für das erste Quartal ein Umsatz- und Ergebnisplus und bestätigte die Jahresziele, was vorbörslich ebenfalls auf ein positives Echo stieß.

USA: DEUTLICHE KURSGEWINNE

Nach erfreulichen US-Konjunkturdaten und positiven Signalen aus Asien hat am Dienstag die Risikofreude am New Yorker Aktienmarkt spürbar zugenommen. Hatten sich die Indizes zum Wochenbeginn angesichts hartnäckiger Wachstumssorgen noch schwergetan, rückten sie nun vor. Der Dow Jones Industrial gewann 1,34 Prozent auf 32 654,59 Punkte. Seit dem in der vergangenen Woche erreichten tiefsten Stand seit März 2021 hat der Leitindex nun um 4,6 Prozent zugelegt.

ASIEN: UNEINHEITLICH

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Mittwoch keine einheitliche Richtung eingeschlagen. Der japanische Leitindex Nikkei 225 gewann kurz vor Handelsende 0,6 Prozent. In der Sonderverwaltungszone Hongkong büßte der Leitindex Hang Seng hingegen zuletzt 0,6 Prozent nach ein. Der CSI-300-Index  mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland verzeichnete ebenfalls Verluste und gab um rund 0,6 Prozent nach. Die hohe Inflation, strikte Corona-Beschränkungen in China und der Ukraine-Krieg dämpfen die Stimmung weiterhin.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 152,56 0,01%

DEVISEN: EURO TRITT AUF DER STELLE

Der Euro hat sich am Mittwochmorgen deutlich über der Marke von 1,05 US-Dollar gehalten. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,0535 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0541 Dollar festgesetzt.

Auftrieb hat der Euro zuletzt durch steigende Zinserwartungen erhalten. Am Dienstag wurden an den Finanzmärkten EZB-Zinsanhebungen um insgesamt einen Prozentpunkt in diesem Jahr erwartet. Das ist der bisher höchste Wert in der Pandemie. Ausschlaggebend ist die hohe Inflation, die derzeit auf dem höchsten Stand seit Einführung des Euro liegt.

Zur Wochenmitte dürften Inflationsdaten aus der Eurozone den hohen Preisauftrieb bestätigen. Außerdem stehen Zahlen vom US-Immobilienmarkt auf dem Programm. Angesichts steigender Hypothekenzinsen und stark anziehender Baukosten hat der für die Wirtschaft der Vereinigten Staaten wichtige Häusermarkt zuletzt eher zur Schwäche geneigt.  

Euro/USD 1,0534 -0,15%

USD/Yen 129,0940 -0,23

Euro/Yen 135,9845 -0,36

ROHÖL: AUFWÄRTS

Die Ölpreise sind am Mittwoch im frühen Handel moderat gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 112,70 US-Dollar. Das waren 77 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,27 Dollar auf 113,67 Dollar.Für Auftrieb sorgt am Ölmarkt weiter die Aussicht auf eine etwas gelockerte Corona-Politik in China. Nach Wochen mit drastischen Ausgangssperren in der Wirtschaftsmetropole Shanghai sind dort den vierten Tag in Folge keine neuen Virus-Infektionen gemeldet worden. Der strenge Corona-Kurs Chinas belastet die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt schwer und dämpft deren Energienachfrage.

Preisauftrieb kam zudem von neuen Lagerdaten aus den USA. Der Verband American Petroleum Institute (API) meldete am Vorabend einen deutlichen Rückgang der landesweiten Erdölbestände. Am Mittwochnachmittag veröffentlicht die US-Regierung ihre wöchentlichen Bestandszahlen.

Brent 112,18 0,25 USD

WTI 113,17 0,77 USD

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

HSBC HEBT RATIONAL AUF 'BUY' (HOLD)

- UBS SENKT ZIEL FÜR BIONTECH AUF 168 (170) USD - 'NEUTRAL'

- BAADER BANK SENKT ZALANDO AUF 'ADD' (BUY) - ZIEL 41 (96) EUR

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR VANTAGE TOWERS AUF 32 (33) EUR - 'NEUTRAL'

- BOFA SENKT ZIEL FÜR WALMART AUF 160 (190) USD - 'BUY'

- DEUTSCHE BANK RESEARCH SENKT ZIEL FÜR WALMART AUF 166 (181) USD - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR WALMART AUF 160 (180) USD - 'CONVICTION BUY LIST'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR VODAFONE AUF 150 (155) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG SENKT FORSEE POWER AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 4,50 (12) EUR

- BERNSTEIN STARTET ITM POWER MIT 'OUTPERFORM' - ZIEL 370 PENCE

- BERNSTEIN STARTET NEL ASA MIT 'OUTPERFORM' - ZIEL 17 NOK

- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR VODAFONE AUF 140 (150) PENCE - 'OUTPERFORM'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR ENGIE AUF 19,60 (19,30) EUR - 'CONVICTION BUY LIST'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR RYANAIR AUF 21,30 (21,50) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES HEBT LAND SECURITIES AUF 'HOLD' (UNDERPERFORM) - ZIEL 690 (620) PENCE

- JPMORGAN HEBT AHOLD DELHAIZE AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 32,50 EUR

- JPMORGAN HEBT WH SMITH AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 1900 (1760) PENCE

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR NEL ASA AUF 11,10 (11,40) NOK - 'UNDERWEIGHT'

- RBC HEBT CONVATEC AUF 'SECTOR PERFORM' (UNDERPERFORM) - ZIEL 210 (195) PENCE

- RBC HEBT RECKITT AUF 'OUTPERFORM' (SECTOR PERFORM) - ZIEL 7000 (5900) PENCE

- UBS SENKT ZIEL FÜR VODAFONE AUF 146 (147) PENCE - 'BUY'

- DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT ZIEL FÜR ENGIE AUF 15,50 (14) EUR - 'BUY'

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 NLD: ABN Amro, Q1-Zahlen

07:30 FRA: Elior Group, Halbjahreszahlen

07:30 DEU: Dermapharm Holding, Q1-Zahlen

08:00 GBR: British Land Company, Jahreszahlen

08:00 GBR: Aviva, Q1-Umsatz

08:00 GBR: Burberry, Jahreszahlen (online)

09:00 DEU: Westwing, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Uniper, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Zalando, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: SAP, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Grammer, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Deutsche Börse, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Init, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Vossloh, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: PNE WIND, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Takkt, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: 1&1, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Berentzen, Hauptversammlung (online)

10:00 AUT: Erste Group Bank, Hauptversammlung

10:00 FRA: Scor, Hauptversammlung

10:30 ITA: Pirelli, Hauptversammlung

10:30 NLD: Euronext, Hauptversammlung

10:30 DEU: Cropenergies, Bilanz-Pk via Telefonkonferenz

11:00 DEU: Medigene, Hauptversammlung (online)

13:00 USA: Analog Devices, Q2-Zahlen

14:00 DEU: Demire Deutsche Mittelstand Real Estate, Hauptversammlung (online)

14:00 DEU: Morphosys, Hauptversammlung (online)

14:00 DEU: Adva Optical, Hauptversammlung (online)

14:00 DEU: Traton SE, Capital Markets Day

22:05 USA: Cisco Systems, Q3-Zahlen

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

USA: Target, Q1-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

01:50 JPN: BIP Q1/22 (1. Schätzung) 06:30 JPN: Industrieproduktion 03/22

08:00 EUR: Acea, Kfz-Neuzulassungen 04/22 08:00 GBR: Verbraucherpreise 04/22

08:00 DEU: Auftragsbestand und -reichweite Verarbeitendes Gewerbe 03/22

08:00 DEU: Arbeitsmarktstatistik Q1/22

11:00 EUR: Verbraucherpreise HVPI 04/22 (2. Veröffentlichung)

11:30 DEU: Anleihe, Laufzeit: 30 Jahre, Volumen: 1,5 Mrd EUR

14:30 USA: Baubeginne und -genehmigungen 04/22

16:30 USA: EIA Ölbericht (Woche)

SONSTIGE TERMINE

09:00 DEU: Online-Pk Creditreform zu "Unternehmensinsolvenzen in Europa 2021"

10:00 DEU: Präsentation des neuen Design im ICE mit dem DB-Vorstandsvorsitzenden Richard Lutz und Fernverkehrschef Michael Peterson

10:00 DEU: Jahres-Pk des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), Berlin

11:00 DEU: Urteil des Europäischen Gerichts zur Rettungsbeihilfe für Condor

11:00 LUX: Urteil des Europäischen Gerichts zu Fusionskontrolle - Erwerb von Toshiba Medical Systems Corporation DEU: Weltverkehrsforum zum Thema "Transport for Inclusive Societies", Leipzig DEU: Treffen der G7 Entwicklungsminister, Berlin +11.00 Auftakt-Pk

14:00 FRA: Gerichtsentscheid zum Vorwurf der Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen französischen Zementhersteller Lafarge in Syrien, Paris

16:00 DEU: Online-Pk der Umweltschutzorganisation Greenpeace vor dem Gerichtstermin im Fall der Klage eines Bio-Bauern aus Detmold gegen Volkswagen

DNK: Windenergie-Gipfel in Dänemark. Dänemark richtet ein Treffen zur Windenergie in der Nordsee aus. In der Hafenstadt Esbjerg soll eine Grundlage für den Ausbau der Infrastruktur geschaffen werden. Eingeladen sind auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Bundeskanzler Olaf Scholz.

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

11.00 Uhr

Eurozone

Verbraucherpreise April

Monatsvergleich +0,6 +0,6 Jahresvergleich +7,5 +7,5

Kernrate Jahresvergleich +3,5 +3,5

GROSSBRITANNIEN

08.00 Uhr

Verbraucherpreise HVPI April

Monatsvergleich +2,6 +1,1 Jahresvergleich +9,1 +7,0

Kernrate Jahresvergleich +6,2 +5,7

USA

14.30 Uhr

Baubeginne, April -2,1 +0,3

Baugenehmigungen, April -2,7 +0,3  

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