Siemens Energy: Das Übernahme-Angebot für Siemens Gamesa ist da - 18,05 Euro je Aktie

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Quelle: Homepage Siemens Energy

Siemens Enegy macht Ernst bei seiner Tochter und macht den ausstehende Aktionären ein Angebot damit Siemens Gamesa von der Börse genommen werden kann. Mit einem Angebot von 18,05 Euro pro Aktie wollen die Münchner die ausstehenden 32,9 Prozent erwerben, wie sie am späten Samstagabend mitteilten. Das entspricht rund vier Milliarden Euro. Beide Aktien profitieren von den Pläne und legen deutlich zu.

Siemens Energy hält schon 67,1 Prozent der Anteile an Gamesa. Das spanische Unternehmen mit Sitz in Zamudio bei Bilbao ist eigenständig an der Börse notiert. Es kämpft seit einiger Zeit mit Problemen. Zuletzt hatte die Tochter ihrer Mutter Siemens Energy vier Mal hintereinander die Quartalszahlen verhagelt. Vor allem das Geschäft mit Windkraft an Land ringt mit Kosten und Schwierigkeiten in der Produktion. Aufgrund der operativen Problem und den Herausforderungen der Branche befinde sich Gamesa "derzeit in einer finanziell schwierigen Lage", hieß es von Siemens Energy.

Durch die geplante Integration könnten "notwendige Maßnahmen" zur Stabilisierung des Geschäfts besser ergriffen werden, betonte der Konzern. Gamesa werde von einer engeren Einbindung profitieren - insbesondere in den Bereichen Produktion, Lieferkette, Projekt- und Kundenmanagement. Zudem erhofft sich Energy Synergien bei Kosten und Umsatz.

Die Münchner bemühen sich schon seit längerem, die Lage bei Gamesa in den Griff zu bekommen. Unter anderem wechselten Manager von Energy in Spitzenpositionen in Spanien, so auch Jochen Eickholt, der seit Anfang März Chef bei Gamesa ist.

Dabei hatte es schon länger Spekulationen darüber gegeben, ob Energy die Probleme bei Gamesa nicht leichter beheben könnte, wenn die Tochter komplett gekauft und von der Börse genommen würde. Am 18. Mai hatte Energy dann mitgeteilt, ein solches Angebot zu erwägen, nun ist die Entscheidung gefallen.

Neben dem direkteren Durchgriff bei Gamesa könnten dabei auch wegfallende Berichtspflichten eine Rolle gespielt haben. Zudem hatten die Gamesa-Aktien angesichts der Probleme im Unternehmen zuletzt kräftig an Wert verloren. Dementsprechend günstiger ist eine Komplettübernahme.

In einer von Siemens Energy veröffentlichten Präsentation nennt der Konzern den September als angestrebten Termin für den Start des Angebots. Es könnte dann im Oktober enden und im Erfolgsfall bis Ende des Jahres abgeschlossen werden.

Aufsichtsratschef Joe Kaeser betonte, es sei entscheidend, dass der Abwärtstrend bei Siemens Gamesa schnell gestoppt und die wertschaffende Neuausrichtung zügig begonnen werde. Daher unterstütze der Aufsichtsrat "ausdrücklich die Pläne des Vorstands zur Integration" von Gamesa.

Angebot annehmen?

Unser Tip ist es das Angebot anzunehmen. Es wird weder eine Bieterschlacht entstehen, noch hat Siemens Energy ein Zeitproblem. Daher wird die Mutter zunächst schauen, wer das Angebot alles annimmt. Das später der Preis noch einmal erhöht wird ist eher unwahrscheinlich. Daher hat sich Siemens Energy auch kein zeitliches Limit für die Übernahme der noch austehenden Anteile gesetzt. Daher ist es eher wahrscheinlich, dass Siemens Energy danach versucht die restlichen Anteile über den Markt zu erwerben anstatt das Angebot zu erhöhen.

Redaktion onvista / dpa-AFX

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